Noch ist es die „zweitälteste“ Kategorie der 50- bis 59-Jährigen, die laut der GULP Freelancer Studie mit 92,25 Euro pro Stunde am besten verdient. Die Umfrageteilnehmer dieser Altersklasse liegen damit 2,38 Euro über dem Gesamtdurchschnitt von 89,87 Euro. Doch die 30- bis 39-Jährigen holen in Sachen Stundensatz immer weiter auf. War 2013 noch ein deutlicher Preisunterschied zwischen dieser Altersgruppe und der altersmäßigen Spitzengruppe von rund 9 Euro pro Stunde zu verzeichnen, so lag dieser in den letzten beiden Jahren nur noch bei rund 5 Euro.
Auch die Erfahrung als IT- und Engineering-Freelancer wirkt sich auf den Stundensatz aus, wie die Aufschlüsselung nach der Dauer der Selbstständigkeit und dem Stundensatz zeigt. Gerade die Freelancer, die zwischen 5 und 9 Jahre selbstständig sind, fordern zusammen mit den langjährig tätigen Kollegen am meisten. „Gutes Geld verdienen also entweder diejenigen, die durch ihre langjährige Erfahrung auf dem Freiberuflermarkt und zahlreiche Projekte tiefes Expertentum aufgebaut haben und sich das entsprechend kosten lassen“, kommentiert Stefan Symanek, Leiter Marketing bei GULP. „Oder diejenigen, die sich auf die aktuellsten IT- und Engineering-Trends spezialisieren, neue Felder für sich erschließen und sich diese Skills durch den aktuellen Boom gut bezahlen lassen. Das müssen jedoch nicht zwangsweise die ‚jungen Wilden‘ sein, sondern genauso gut Experten, die nach jahrelanger Tätigkeit als Festangestellte den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben.“
Trend wird in Zukunft anhalten
Beim Blick in die Zukunft weist alles darauf hin, dass die „next Generation“ der Freelancer noch näher auf ihre erfahrenen Kollegen aufschließen wird. Denn altersspezifische Unterschiede gibt es auch bei der Frage, wie sich die Pläne für eine Erhöhung der Stundensätze verhalten. Das erwägen immerhin 90,8 Prozent aller änderungswilligen IT- und Engineering-Freelancer. Während jeweils der Großteil eine Erhöhung zwischen 5 und 10 Prozent plant, ist das Verhältnis jenseits dieser Kategorie interessant. So denken mehr 30- bis 39-Jährige daran, ihren Stundensatz um mehr als 10 Prozent anzuheben als in den anderen Altersklassen, während bei den 50- bis 59-Jährigen die moderaten Steigerungspläne um bis zu 5 Prozent überwiegen.
IT- und Engineering-Experten werden immer älter
In der Studie zeigt sich zudem sehr deutlich, dass die IT- und Engineering-Freelancer in den letzten fünf Jahren immer älter wurden. Während die prozentualen Anteile der Freelancer in den Altersklassen unter 50 Jahre in den letzten Ausgaben der GULP Freelancer Studie kontinuierlich abnahmen, stiegen diese Anteile im Bereich der über 50-Jährigen stetig an. „Unsere Studienergebnisse fügen sich in die allgemeine demografische Entwicklung ein, denn sie sind analog zu den Trends im Jahrbuch des statistischen Bundesamtes“, erklärt Stefan Symanek. „Dort ging der Anteil der Erwerbstätigen zwischen 40 und 49 Jahren ebenfalls zurück, während jener der über 50-Jährigen in den letzten Jahren weiter anstieg.“
GULP Freelancer Studie: Einblicke in den IT- und Engineering-Projektmarkt
Bereits zum fünften Mal führte GULP die GULP Freelancer Studie (ehemals: GULP Stundensatz-Umfrage) durch. Die Studie liefert wichtige Eckdaten für den IT- und Engineering-Projektmarkt im deutschsprachigen Raum und bietet Einblicke in die Arbeitsrealität der Experten. Die mehrteilige Studie beleuchtet unter anderem die Entwicklung der Stundensätze und die finanzielle Lage der Experten, die Auslastung in den IT-Projekten, die Zufriedenheit der Freelancer sowie aktuelle und zukünftige Trends und Skills für den Projektmarkt. Partner der Erhebung waren 4freelance, Computerwoche, Crosswater, IT Business, IT Freelancer Magazin, Manage IT, Ralph Günther Blog und der Verband der Gründer und Selbstständigen e.V. (VGSD).
Die GULP Freelancer Studie 2017 Teil 1 – Stundensätze und Finanzielles steht ab sofort unter www.gulp.de zur Verfügung. Weitere Ergebnisse der Studie gibt es in der GULP Knowledge Base.