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TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG Paul-Schmidt-Straße 2 57368 Lennestadt, Deutschland https://www.tracto.com
Ansprechpartner:in Günter Naujoks 02723 / 808-130

NEL – Pipeline: Querungen von Verkehrswegen im dynamischen Rammverfahren

(PresseBox) (Lennestadt, )
Über die Nordeuropäische Erdgasleitung NEL der WinGas, Kassel wird das aus Russland kommende Erdgas in Deutschland und Nordwesteuropa verteilt. Der Erdgasspeicher Rheden ist Endpunkt der aus Lubmin kommenden Erdgaspipeline. Auf der über 440 km langen Trasse durch den Norden Deutschlands sind unzählige Strassen, Flüsse, Bahnlinien zu unterqueren.

Den Auftrag für 2 Baulose mit insgesamt 120 km Länge erhielt die Firma Bonatti S.p.A. aus Parma, Italien. In dessen Rahmen wurden von der renommierten Firma DALCAI HORIZONTALE WEGBORINGEN BV, einem Spezialunternehmen für horizontale Vortriebstechnik aus Nijverdal, Niederlande, drei Straßenquerungen mit dem dynamischen Rammverfahren ausgeführt.

DALCAI hat sich bereits 1999 auf den dynamischen Rammvortrieb im Pipelinebau spezialisiert. Allein in den letzten 2 Jahren hat DALCAI mehr als 11 km Pipeline Stahlrohre mit den druckluftbetriebenen Stahlrohrrammen (Hersteller: TRACTO-TECHNIK, Lennestadt) vorgetrieben und verfügt über umfangreiche Erfahrungen, entsprechendes Know How sowie Routine in der Abwicklung von Baustellen dieser Art. Der Geschäftsführer von DALCAI, Jan Willem Dalvoorde, ergänzt: „Der Einsatzerfolg hängt aber auch von der Maschinentechnik ab. Die Rammen müssen enormen Belastungen standhalten, wenn man bedenkt, dass die weltweit stärkste Ramme APOLLO eine Einzelschlagenergie bis über 40500 Nm erzeugt.“

Die drei Straßenquerungen befanden sich der Nähe der A 24 in Mecklenburg Vorpommern ca. 80 km östlich von Hamburg: in Perdöhl mit 34 m Länge, in Albertinenhof, mit 40 m Länge sowie in Schwartow mit 44 m Länge.
Die Entscheidung fiel für den dynamischen Rammvortrieb, weil damit schneller und kostengünstiger als mit einem Bohrpressvortrieb mit Schneckenräumung gearbeitet werden kann. Der Rammvortrieb kommt ohne Presswiderlager und schweren Pressrahmen aus, ist richtungsstabil und auch bei geringer Überdeckung einsetzbar. Der vorab verschweißte Rohrstrang kann mit einer Vortriebsgeschwindigkeit bis zu 10 m / h vorgetrieben werden, so dass eine Straßenquerung pro Arbeitstag ausgeführt werden konnte. Demgegenüber stehen kalkulierte 5-7 Arbeitstage für einen Bohrpressvortrieb, da nur jeweils Einzelrohre vorgepresst werden können.

Entgegen den im offenen Graben verlegten PE umhüllten Stahlrohre (Ø 1420 x 22,7 mm) sind für die Straßenquerung Stahlrohre mit einer Glasfaserumhüllung vorgesehen. 3 Rohrlängen von je 18 m Länge wurden miteinander verschweißt, einer ersten Druckprüfung unterzogen und anschließend mit den vor Ort stationierten Rohrleger auf das sorgfältig austarierte Planum der Grabensohle gelegt.

DALCAI setzte den Rammtyp APOLLO mit einer Schlagenergie von 40.500 Nm ein. Die Druckluftversorgung stellten zwei Kompressoren mit 63 m3 und 45 m3 Luftfördermenge sicher. Standard beim Einsatz sind sogenannte Schlagsegmente, die verhindern, dass sich die Produktrohre während des Vortriebs aufbördeln und die Rohre nach dem Vortrieb einwandfrei Stoß an Stoß verschweißt werden können. Zudem wird die Schlagenergie durch die Form der Schlagsegmente gleichmäßig in den Rohrstrang eingeleitet. Die vierteiligen Segmente sind rasch installiert und fixiert. Zeitgleich wurden zwei PE-HD Rohre DN 125 in einer Vorrichtung am Stahlrohr fixiert. Die Rohre werden mit dem Stahlrohr vorgetrieben und als Leerrohr und für das Steuerkabel genutzt.

Anschließend wurde der APOLLO positioniert und die Druckluftversorgung hergestellt. Danach begann der sukzessive Vortrieb des Rohrstrangs. Der Schneidschuh auf dem vorderen ersten Rohr verstärkt und schützt die Rohrwandung beim Vortrieb und vermindert die auf die Rohroberfläche einwirkende Mantelreibung. Im kompakten Sandboden war die Mantelreibung zeitweise trotzdem extrem stark. Dennoch verlief der Vortrieb reibungslos. Die andere Straßenseite der mit uralten Eichenbäumen gesäumten Allee erreichte der Rohrstrang nach nur 2,5 Stunden. Damit war der eigentliche Vortrieb beendet.

Nun folgte die Abrüstung und der Abtransport von Ramme und Kompressoren zur nächsten Baustelle und der Hochdruck-Spülwagen mit 20 m3 Fassungsvermögen kam zum Einsatz, um den Erdkern aus dem Rohr zu entfernen. Ein Spülbohrkopf bohrte sich in Teilschritten in den Erdkern vor und spülte beim Rückzug den Sandboden aus dem Rohr heraus.

Mit der anschließenden weiteren Druckprüfung des verlegten Rohrstranges war die Maßnahme abgeschlossen.

Die Rammarbeiten gliederten sich in folgende Arbeitsschritte:
• Verschweißen der Rohre zu einem Vortriebsstrang und Unterziehung einer ersten Druckprüfung
• Inbetriebnahme einer Wasserhaltung im 4 Meter tiefen und im Grundwasser liegenden Graben
• Verlegen des GFK- ummantelten Rohrstranges mit Rohrlegern im vorbereiteten Graben
• Vorbereitung des Rohrstrangs durch Anbringen des Schneidschuhs an der Ortsbrust
• Anbringung von Aufnahmevorrichtungen für die Mitnahme von zwei PE-HD Leerrohren,
DN 125 (Aufnahme von Steuerleitungen)
• Einsetzen der vier Schlagsegmente für die gleichmäßige Krafteinleitung und zur Vermeidung der Rohraufbördelung
• Positionierung der Ramme mit einem Rohrleger und Anschluss der Luftversorgung über zwei Druckluftschläuche
• Ausspülen des Erdkerns in 4 Stunden mit 120 m3 Wasser, das aus einem nahegelegenen Flüsschen gepumpt und im Gülle Transport Anhänger antransportiert wurde.
• Nach dem vollständigem Abpumpen und Entsorgung des ausgespülten Erdkerns erfolgte eine letzte Druckprüfung des vorgetriebenen Rohrstranges, der abschließend mit den im offenen Graben herangeführten Stahlrohren verschweißt wird.

Alle drei Vortriebe wurden innerhalb von 3 aufeinander folgenden Arbeitstagen abgeschlossen, da der Arbeitsablauf vorbildlich koordiniert war und trotz der Vielsprachigkeit (italienisch, deutsch und holländisch) routiniert ablief.

Kontakt:
www.dalcai.nl

TRACTO-TECHNIK GmbH & Co. KG

1962 wurde Tracto-Technik von Dipl.-Ing. Paul Schmidt in Lennestadt-Saalhausen gegründet. Der Name war Programm; denn das Unternehmen produzierte zunächst nur Geräte zum Ziehen von Bohrstangen und Kanaldielen. Anfang der 70iger Jahre spezialisierte sich TRACTO-TECHNIK auf grabenlose Verlegetechniken sowie auf Rohrumformtechniken und baute diese beiden Bereiche konsequent aus. 2007 kam ein weiterer Bereich hinzu: Geothermie.

Zur Produktpalette gehören heute Erdraketen, Rammen, gesteuerte Bohranlagen, Anlagen für die Neuverlegung und Erneuerung von Ver- und Entsorgungsleitungen, Radial- und Vertikal-Bohranlagen für die Erdwärmegewinnung sowie Rohrumformtechnologien vorwiegend für die Bearbeitung von Hydraulikleitungen.

Tracto-Technik beschäftigt weltweit 500 Mitarbeiter und exportiert in mehr als 60 Länder. Fünf Werke und sieben Service-Niederlassungen garantieren in Deutschland die Nähe zum Kunden. Im Ausland besitzt Tracto-Technik Tochtergesellschaften in den wichtigsten Exportmärkten England, Frankreich, Australien, USA sowie ein weltweit dichtes Händlernetz.

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