Der überwiegende Teil der Betriebe gehört zur Anlage A, also zu den Gewerken, in denen ein Meistertitel oder eine gleichwertige Qualifizierung vorausgesetzt wird. Hier sind 4.123 Unternehmen registriert (Januar 07: 4.111). Im Bereich der zulassungsfreien Gewerke (Anlage B 1) sind es 1.293 Unternehmen (Januar 07: 1.091), bei den handwerksähnlichen Gewerken (Anlage B 2) 1.512 (Januar 07: 1.536) Betriebe.
Den stärksten Zuwachs hatten danach mit einem Plus von 202 Betrieben die zulassungsfreien Handwerke. Erfreulich ist hier nach den Worten von HWK-Hauptgeschäftsführer Günther Tartter, dass sich trotz weggefallener Meisterpflicht in diesen Handwerken zahlreiche Gründer für den Meisterbrief entschieden. Sie hätten erkannt, dass mit der Vermittlung des kaufmännischen Know-How und dem Ausbildungsführerschein das Unternehmen auf solideren Beinen stehe und zugleich mit der Lehrlingsausbildung selbst seinen Fachkräftenachwuchs sichern könne. Ohne solides kaufmännisches Wissen und qualifizierte Mitarbeiter sei nun mal ein Unternehmen auf Dauer kaum erfolgreich zu führen und dauerhaft am Markt zu positionieren.
Weiter verwies Tartter darauf, dass rund 21 Prozent der rhein-hessischen Handwerksunternehmen von Frauen geführt wür-den. Das Gros der Betriebsinhaber sei zwischen 40 und 49 Jahre alt. 16 Prozent der Handwerksunternehmer seien ausländischer Herkunft.
Die Entwicklung der Betriebszahlen belegt nach Ansicht des Kammer-Hauptgeschäftsführers, dass das Interesse an der Selbstständigkeit groß ist. Tartter ist zuversichtlich, dass ange-sichts der derzeit insgesamt positiven Wirtschaftsdaten das Interesse an der Selbstständigkeit nicht nachlassen wird. Gera-de auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sei es wichtig, dass sich junge Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister für eine Existenzgründung entscheiden – sei es durch Neugründung oder Betriebsübernahme. Zugleich appellierte er an Interessenten, sich rechtzeitig und umfassend durch die Betriebsberatung der Handwerkskammer beraten zu lassen.