Nach Gesprächen im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) standen für Takahiro Nagata und Yoko Ito vom Tokioter Institute of Energy Economics sowie Yu Nagai vom International Institute for Applied Systems Analysis im österreichischen Laxenburg in der Frankfurter DQS-Zentrale vor allem Fragen zur methodischen Umsetzung des EEG § 41 durch eine Zertifizierungsstelle im Vordergrund. Dr. Eric Werner-Korall und Altan Dayankac erörterten mit den Gästen aus Fernost neben dem Auditprozess und den Kernelementen von Prüfberichten auch die neue Norm für Energiemanagementsysteme ISO 50001, die im April 2012 den europäischen Standard EN 16001 ablösen wird.
Die im Auftrag der japanischen Regierung angereisten Energie-Experten zeigten sich sowohl von der Herangehensweise der DQS-Auditoren als auch von den Erfolgen des EEG in Deutschland beeindruckt. Die Bescheinigung nach § 41 des EEG benötigen energieintensive Unternehmen mit einem Jahresstromverbrauch ab 10 Gwh, die einen Antrag auf Begrenzung der abzunehmenden EEG-Strommenge stellen möchten. Neben der DQS-Prüfung als Zusatzaspekt im Rahmen einer anstehenden Umweltmanagementsystem-Zertifizierung bietet die DQS auch eigenständige Energiemanagement-Audits nach ISO 50001 an.
Das seit dem 1. Januar 2012 in einer Neufassung vorliegende EEG dient in mittlerweile fast 50 Ländern als Vorbild für landeseigene Initiativen, um den Stromanteil aus umweltverträglichen Quellen zu erhöhen. Auch Japan hat seine Lehren aus Fukushima gezogen. Ende August 2011 verabschiedete das japanische Parlament ein Gesetz, das die Abnahme regenerativ erzeugter Strommengen mit Hilfe von Tarifen über Marktniveau garantiert. Nach diesem Gesetz, das zum 1. Juli 2012 in Kraft treten soll, kann die Regierung Vorzugspreise für regenerativ erzeugte Strommengen festlegen.
Die japanischen Gäste begrüßten das DQS-Angebot, über die Tokioter Geschäftsstelle des Zertifizierers den Kontakt auf Ebene von Workshops und gemeinsamen Audits auszubauen.