Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle: "Die Ergebnisse der Studie bestätigen: Die Herausforderungen für die Erneuerbaren Energien liegen heute nicht mehr allein in der Erzeugung von Strom, sondern vor allem auch beim Netzausbau. Denn die Netze dürfen nicht zum Nadelöhr werden. Nur mit neuen Stromleitungen kann Strom aus Erneuerbaren Energien in das Gesamtsystem integriert und so zur tragenden Säule unserer Energieversorgung werden."
Ziel der Studie ist die Ermittlung des Netzausbaubedarfs der Übertragungsnetze, der erforderlich ist, um bis 2020 einen Anteil von 39 % Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in das Übertragungsnetz zu integrieren. Die Studie wurde unter maßgeblicher Einbindung des BMWi und des BMU branchenübergreifend erstellt und finanziert.
Untersucht wurde auch der Beitrag, den innovative Technologien zur Bewältigung des Netzausbaus leisten können. So kann etwa der Einsatz von Hochtemperaturleiterseilen den Ausbau neuer Trassen auf 1.700 km reduzieren. Allerdings müssten dann zusätzlich 5.700 km bestehende Leitungen umgebaut werden. Im Vergleich zur konventionellen Übertragungstechnologie wären damit fast doppelt so hohe Kosten verbunden.
Deutlich wurde auch, dass der Einsatz von HGÜ- und Erdkabeltechnologien heute noch nicht die Lösung aller Probleme beim Netzausbau sein kann. Würde der gesamte Netzausbau mit der HGÜ-Technologie unter der Erde realisiert, müssten trotzdem 3.400 km neue Leitungen mit insgesamt zwei- bis dreimal so hohen Kosten gebaut werden. Diese Mehrkosten tragen letztlich die Stromverbraucher über die Netzentgelte. Um innovative Technologien weiter zu entwickeln, sollten ihre Potentiale deshalb in Pilotprojekten erprobt und ausgebaut werden.
Bundesminister Brüderle: "Der Netzausbaubedarf ist erheblich. Um so wichtiger ist es, dass der Ausbau kosteneffizient erfolgt. Nur so gewährleisten wir bezahlbare Strompreise für die Wirtschaft und die privaten Haushalte. Dabei dürfen wir aber die Interessen der vom Netzausbau betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht unberücksichtigt lassen. Deshalb sollten im Einzelfall auch alternative Übertragungstechnologien in Betracht gezogen werden."
Damit Ausbau und Modernisierung der Netze vorankommen, hat sich die Bundesregierung in ihrem Energiekonzept ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Bau neuer Leitungen, die Beschleunigung des Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Förderung neuer Technologien und die Schaffung von mehr Akzeptanz stehen dabei im Vordergrund. So soll zukünftig die beim BMWi eingerichtete Netzplattform mit den wichtigsten Interessenträgern zum zentralen Impulsgeber für den Netzausbau werden. Angestrebt wird außerdem ein deutschlandweiter Bundesnetzplan, der die Voraussetzung für einen zügigen Netzausbau darstellt. Die Einsatzmöglichkeiten innovativer Technologien sollen durch Pilotprojekte und Forschung gefördert werden. Begleitend soll eine Informationsoffensive dafür sorgen, dass der Netzausbau transparenter wird für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die vom Bau neuer Leitungen betroffen sind.
Weiterführende Informationen zur dena-Netzstudie II erhalten Sie unter: http://www.dena.de/...