„Die Senkung des Treibstoffverbrauchs reduziert die Betriebskosten und schont die Ressourcen. Weniger Diesel heißt zugleich weniger Emissionen und mehr Klimaschutz“, begründet Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH, die Förderung. Die Einsparung wird durch eine Optimierung von Geschwindigkeit und Beschleunigung des Zuges über die gesamte Fahrtstrecke erreicht. Die Zugverbindung zwischen Hamburg und Westerland, die „Marschbahn“, wird von der NOB seit Dezember 2005 betrieben. Sie ist eine der wenigen Strecken dieser Größenordnung in Deutschland, die noch nicht elektrifiziert wurde und mit Diesel-Loks befahren wird. Unterhalten wird das Schienennetz von der DB Netz AG, die der NOB und allen anderen Eisenbahnunternehmen für ihre Zugverbindungen auf dieser Strecke Fahrzeiten vorgibt. In die Fahrpläne baut die DB Netz AG zeitliche Puffer ein, die Fahrtzeitreserven. Sie dienen kurzfristigen Streckeninstandsetzungsarbeiten oder dem Ausgleich anderweitiger Störungen. Bislang kann sich der Lokführer nur auf sein Gefühl verlassen, um auf diese zeitliche Behinderung zu reagieren. Dieses führt dazu, dass er in der Regel die zulässige Maximalgeschwindigkeit fährt, um auf jeden Fall den Bahnhof pünktlich zu erreichen. Die Einhaltung des Fahrplanes hat oberste Priorität und daher wird es eher in Kauf genommen, vor Erreichen des Bahnhofes zu warten, als aufgrund einer Langsamfahrstelle zu spät anzukommen. Der Lokführer gleicht einem Autofahrer, der nicht weiß, bei welcher Geschwindigkeit er eine grüne Welle hat und deswegen immer am Tempolimit fährt, um nicht zu spät zu seinem Termin zu kommen.
Das System „Ecotrainbook“ versetzt den Lokführer nun in die Lage, den Zug über die gesamte Strecke in einem optimalen Geschwindigkeits- und Beschleunigungsprofil zu halten. Es errechnet ihm aus den Daten Fahrzeugkonfiguration, Streckenlänge bis zum nächsten Halt, Streckenprofil und Instandsetzungsarbeiten die optimale Geschwindigkeit für den jeweiligen Streckenabschnitt. Die Position des Zuges wird mittels GPS festgestellt. Zusätzlich erhält der Lokführer einen Hinweis, wann er den Motor in den Leerlauf schalten kann, weil der Schwung dafür ausreicht, dass der Zug pünktlich den nächsten Halt erreicht. Der Vorteil: Wird die Geschwindigkeit nur um wenige Stundenkilometer herabgesetzt und damit der Luftwiderstand reduziert, sinkt der Kraftstoffverbrauch deutlich. Bislang wird „Ecotrainbook“ erfolgreich bei der Erzgebirgsbahn in Sachsen eingesetzt. Auf der „Marschbahn“ in Schleswig-Holstein wird es erstmals für den Schienenverkehr mit Diesel-Loks eingesetzt.
Hinweis für die Redaktionen:
Sie sind herzlich eingeladen, an der Förderbescheidübergabe teilzunehmen am 27.04.2009 um 10.00 Uhr bei der Nord-Ostsee-Bahn GmbH, Raiffeisenstraße 1
in 24103 Kiel.
Das Zukunftsprogramm Wirtschaft wird aus
dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
In der Förderperiode 2007-2013 bildet das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein das Dach für die Zukunftsprogramme Wirtschaft, Arbeit, ländlicher Raum und Fischerei.
Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein mit seinem Fördervolumen von 1,4 Milliarden Euro steht für mehr Wirtschaft und Beschäftigung, für mehr Innovationen und Lebensqualität in Schleswig-Holstein.
Nähere Informationen zum Förderprogramm „Umweltinnovationen“ finden sich im Internet unter: www.wtsh.de/...