Hohe Ölpreise, wachsende Energiebedürfnisse bei gleichzeitig sinkenden Reserven - weltweit sind innovative Konzepte und Technologien zur Entwicklung erneuerbarer Energien gefragt. Bislang werden zur Gewinnung von Biodiesel Raps, Soja, und Sonnenblumen angebaut. Untersuchungen haben ergeben, dass auch Algen als erneuerbare Energiequelle zur Produktion von Biodiesel genutzt werden können. In den USA hat man bereits 1978 ein Programm ins Leben gerufen, dass sich ausschließlich mit der Biodieselproduktion von Algen beschäftigt. Algen enthalten im Vergleich zu den traditionellen Ölpflanzen Raps, Sonnenblumen und Soja bis zu zehnfach höhere Fettanteile. Sie können je nach Bedingungen bis zu 70% ihres Eigengewichts an Öl produzieren, das dann weiter zu biologischem Rohöl weiter verarbeitet werden und zu fast jedem Treibstoff raffiniert werden könnte. Außerdem nutzen Mikro- und Makroalgen Kohlendioxid (CO2) zur Algenbiomasse-Produktion, aus der Biogas gewonnen werden kann. Nach dem prognostizierten Ende des Erdöl-Zeitalters noch in diesem Jahrhundert rückt auch der Einsatz von Algen als eine Alternative zu fossilen Brennstoffen zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses.
Auf der diesjährigen Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Neues aus dem Meer"
Berichten Experten über neueste Ergebnisse und Entwicklungen zum Thema der energetischen Nutzung von Algen:
Professor Klaus Lüning von der Sylter Algenfarm berichtet darüber, wie Makroalgen als Energiepflanzen eingesetzt werden könnten. Unter dem Titel "Zwei Fliegen mit einer Klappe" berichtet Professor Martin Wahl vom Leibnitz Institut IFM Geomar darüber, wie aus Algen gewonnenes Biogas die Ostsee säubert. Um CO2 Speicherung und Biokraftstoffproduktion durch Makroalgen berichtet Dr. Peter Krost von der CRM GmbH Kiel.
Außerdem bietet die Veranstaltung die Möglichkeit kontrovers darüber zu diskutieren, ob Lebensmittel der Energiegewinnung dienen sollen - ob Algen auf den Teller oder in den Tank gehören.
"Gerade für Schleswig-Holstein als Land zwischen den Meeren könnten Algen interessante Rohstofflieferanten für die zukünftige Energieversorgung sein. Allerdings ist noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig, um die wirtschaftliche Nutzbarkeit unter Beweis zu stellen", sagt der zuständige Referatsleiter im schleswig-holsteinischen Wissenschaftsministerium, Dr. Bernd Roß.
Die diesjährige Veranstaltung "Neues aus dem Meer" bietet neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Vorstellung neuer Produkte auch kulinarische Leckerbissen aus dem Meer: "Algenwurst" und Algendrinks runden das Programm ab. Weitere Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie unter www.wtsh.de/....
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