Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Navarra, Herr Javier Taberna und der Geschäftsführer der WHF, Herr Dr. Andreas Schumm unterzeichneten eine Absichtserklärung, um Fachkräften aus Navarra den Weg in den regionalen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Hintergrund ist das bereits laufende Projekt "Tu objetivo: Alemania", bei dem gegenwärtig 22 spanische Ingenieure speziell für den Arbeitsmarkt in Deutschland geschult werden, vor allem im Hinblick auf die Verbesserung der Sprachkenntnisse. "Viele Gespräche mit den regionalen Unternehmen haben gezeigt, dass ein wesentliches Hindernis bei der Einstellung einer ausländischen Fachkraft die vorhandenen Sprachdefizite sind. Deshalb ist die gezielte Vorbereitung der spanischen Ingenieure durch die IHK Navarra zu unterstützen," so WHF-Geschäftsführer, Dr. Andreas Schumm.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden in Gesprächen mit den 22 Teilnehmern des Projekts persönliche Profile eruiert und mit den offenen Stellen in der Region abgeglichen. Dabei wurden Stellen von Unternehmen präsentiert, die bei einer Abfrage durch die Bundesagentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim die grundsätzliche Bereitschaft eine ausländische Fachkraft für die genannten Stellen einzustellen, signalisiert haben. "Ziel ist es, die in diesem Projekt eingeschriebenen Schüler für die Unternehmen der Region Heilbronn-Franken zu gewinnen", erläuterte Guido Rebstock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.
Der Informationsaustausch zwischen den spanischen und deutschen Institutionen sowie die konkreten Profilabgleiche zwischen den Bewerbern und den offenen Stellen ist eine Maßnahme im Rahmen des im April dieses Jahres gegründeten Fachkräftebündnisses Heilbronn-Franken. "Wir unterstützen dieses Projekt um in identifizierten Mangelberufen zielgerichtet für unsere Mitgliedsunternehmen ausländische Fachkräfte zu gewinnen und so den fachkräfteengpass zu lindern", erklärte Alexandra Waltritsch, Referentin für Demografiemanagement der IHK Heilbronn-Franken.
Durch den Kontakt zur Region Navarra wird das seit vielen Jahren bestehende Netzwerk der WHF zu wichtigen Regionen in Europa erweitert. Auf der Basis der unterzeichneten Absichtserklärung sollen die nun aufgebauten Kontakte im nächsten Jahr intensiviert werden. "Wir freuen uns, die gut qualifizierten Schüler im Frühjahr zu ihrem zweiten Teil des Sprachkurses am Goethe-Institut in Schwäbisch Hall begrüßen zu dürfen. In dieser Zeit werden wir u.a. eine Kontaktbörse zwischen den spanischen Fachkräften und hiesigen Unternehmen organisieren", so Melanie Schlebach von der WFG Schwäbisch Hall, die sich selbst in Pamplona ein Bild von den Sprachschülern machen konnte.
Dieses Vorgehen der Region Heilbronn-Franken wird auch von der bundesdeutschen Politik unterstützt. Der Vertreter des deutschen Botschafters in Madrid und Leiter der Wirtschaftsabteilung, Herr Dr. Ulrich Sante, hat dies durch seine Teilnahme in Pamplona zum Ausdruck gebracht.
Für die Organisation der Veranstaltung arbeitete die WHF erneut mit Arantza Blanco und Lisa Nottmeyer, Geschäftsführerinnen von Juratrad (Linguistische Dienstleistungen und interkulturelle Verständigung) und Peter Jäger, Geschäftsführer von SES Strategic Enterprise Services (Globale Unternehmensstrategien und interkulturelle Verständigung) zusammen.
Über das Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken
Am 20. April 2012 haben die IHK Heilbronn-Franken, die Handwerkskammer Heilbronn-Franken, die Arbeitsagenturen in der Region, der Arbeitgeberverband, der DGB und die WHF das regionale Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken gegründet um Maßnahmen zur Deckung des Fachkräftebedarfs gesamtregional zu initiieren. Dabei werden zunächst vier Handlungsfelder in den Blick genommen: Frauen, Ausbildung, Weiterbildung sowie außerregionale/ausländische Fachkräfte.