Da die Energieerzeugung dezentraler wird, muss auch die Speicherung dezentraler werden. Die WEMAG entwickelt daher einen kleinen Batteriespeicher in einer Betonraumzelle, ähnlich einer Schaltstation. „Je nach Anwendungszweck planen wir pro Station eine Kapazität mit 0,5 bis 1,0 Megawattstunden“, kündigte Thomas Murche an. Die Idee sei, je nach Netzsituation Systemdienstleistungen für Übertragungs- oder Verteilnetzbetreiber anzubieten. Der Prototyp solle im 1. Quartal 2018 auf dem Gelände der Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH errichtet werden.
Der Batteriespeicher hat in erster Linie die Aufgabe, bei schwankender Einspeisung des Stroms aus Erneuerbare-Energien-Anlagen das Stromnetz zu stabilisieren. Das im Juli 2014 in Betrieb genommene Batteriespeicherkraftwerk ist ein Meilenstein der Energiewende. Dies konnte die WEMAG durch die Erweiterung im Juli 2017 noch einmal deutlich unterstreichen. „Mit der Inbetriebnahme von Schwerin 2 hat sich die nutzbare Speicherkapazität des Batteriespeicherkraftwerks auf 15 Megawattstunden verdreifacht“, erklärte Tobias Struck, Geschäftsführer der Batteriespeicher Schwerin GmbH & Co. KG, der bei der WEMAG auch den Bereich Speicher und Projekte verantwortet. Die präqualifizierte Leistung von insgesamt 10 MW wird über einen technischen Verbund aus 53.444 Lithium-Ionen-Akkus in 215 Batterieschränken, 18 Wechselrichtern, neun Transformatoren und einer Mittelspannungsanlage bereitgestellt. Der WEMAG-Speicher in Schwerin ist der europaweit größte hybride Lithium-Batterien-Verbund. „Wir haben in unserem ersten Projekt als Anbieter eines schlüsselfertigen Batteriespeicherkraftwerks zwei unterschiedliche Batteriegenerationen unter einem Dach integriert, was insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Klimatisierung und der stark gestiegenen Kapazität neuer Batterien eine Herausforderung war“, ergänzte Struck. Der Speicher bietet noch Ausbaureserven, um auch künftige Batteriegenerationen zu integrieren und das Portfolio möglicher Systemdienstleistungen zu erweitern.