Beim Satellitensymposium der Medizintechnikfirma Weinmann anlässlich der 19. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Mannheim präsentierten und diskutierten namhafte Experten aus der Schlafforschung, der Pneumologie und der Kardiologie über das neue Konzept, seine Anwendungsmöglichkeiten und seine Chancen. Dabei wurde klar, dass ASIC eine neue diagnostische Option eröffnet, um schlafbezogene Atmungsstörungen und kardiovaskuläre Risikofaktoren frühzeitig zu diagnostizieren und zu bewerten. "Es hat sich gezeigt, dass frühes Erkennen kardiovaskulärer Risikofaktoren und entsprechend frühzeitige Präventionsmaßnahmen dazu beitragen, die Zahl der Patienten, die von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind, zu verringern", erläuterte Prof. Dr. Jan Hedner
(Sahlgrenska Akademie, Universität Göteborg/Schweden). "Ein Instrument zur effizienten Messung dieser Risiken wäre ein echter Fortschritt, da so das Risiko dieser Patienten exakter bestimmt und diejenigen, die frühzeitig Präventionsmaßnahmen erhalten sollten, eher identifiziert werden."
Studien mit über 500 Patienten
PD Dr. Dr. Ludger Grote (Sahlgrenska Akademie, Universität Göteborg/Schweden), der zusammen mit Prof. Hedner ASIC entwickelte, präsentierte die Ergebnisse der ersten publizierten ASIC-Konzeptstudie sowie einer schwedisch-deutschen Multicenter-Studie mit mehr als 500 Patienten. "Mit ASIC ist es möglich, die respiratorische und kardiovaskuläre Funktion beziehungsweise Dysfunktion zu quantifizieren", erläuterte er. "Dieses Konzept eröffnet eine zusätzliche diagnostische Möglichkeit und ist zudem schnell und einfach in der Anwendung. Außerdem handelt es sich um eine nicht-invasive Methode, die Patienten ohne Einweisung selbst durchführen können."
Perspektiven für pneumologische Patienten
Der Schlafmediziner Prof. Dr. Joachim H. Ficker (Nürnberg) betonte, es sei wichtig herauszufinden, welche Schlafapnoe-Patienten ein besonders hohes Risiko an kardiovaskulären Komplikationen haben, da eine effektive Therapie der Schlafapnoe auch deren Wirkung als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindere. Aus pneumologischer Sicht berichtete Prof. Dr. Winfried Randerath (Solingen), dass die Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen und ihrer Begleiterkrankungen häufig durch das führende Symptom Luftnot bestimmt sei. "Dadurch lässt sich eine begleitende Gefährdung oft nicht eindeutig erkennen", erläuterte der Experte. "Wenig belastende, nicht-invasive Methoden könnten uns Perspektiven bieten, um optimale Therapieangebote für unsere Patienten zu entwickeln." Seiner Einschätzung nach bietet die Analyse der Pulswellenamplitude diese Möglichkeiten.
Exaktes Klassifizieren des individuellen kardiovaskulären Risikos möglich
Viele kardiovaskuläre Erkrankungen gehen mit Veränderungen der Gefäßwände, vor allem der Steifigkeit der arteriellen Gefäße, einher. Aus diesem Grund wäre die Messung der Gefäßsteifigkeit gut geeignet, um das Risiko und die Gefahr kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität zu messen. "Allerdings ist die Messung der arteriellen Gefäßsteifigkeit bisher kaum etabliert", konstatierte Prof. Dr. Bernd Sanner (Wuppertal). "Die Pulsoxymetrie eröffnet uns da neue Perspektiven, denn über die Analyse des digitalen Volumenpulses können arterielle Gefäßsteifigkeit und systemischer Gefäßwiderstand einfach und schnell durch eine Nachtmessung erfasst werden." So sei es möglich, das individuelle kardiovaskuläre Risiko exakter zu klassifizieren.
Pulswellenanalyse vom Kleinkind bis ins hohe Alter geeignet
Nach Einschätzung von Prof. Dr. Ingo Fietze (Berlin) erweitert die Pulswellenanalyse das diagnostische Instrumentarium in der Schlafambulanz, denn sie kann allein oder in Kombination angewandt zur Einschätzung der Schlafapnoe beitragen und sie kann helfen, das Herz-Kreislaufrisiko bei der Schlafapnoe und anderen Schlafstörungen wie Insomnie, Bewegungsstörungen im Schlaf und der Schlaf-Wach-Rhythmusstörung zu objektivieren. "Die Pulswellenanalyse ist vom Kleinkind bis ins hohe Alter einsetzbar", erläuterte Fietze. Für eine differenzierte Diagnose schlafbezogener Atmungsstörungen - da waren sich Prof. Fietze und Prof. Dr. Thomas Penzel (Berlin) einig - wird auch in Zukunft die Polysomnografie unabdingbar sein. "Die Daten, die aus der Pulswelle gewonnen werden können, geben uns aber gute Hinweise auf den Schlaf und das autonome Nervensystem sowie auf eventuelle Schlafstörungen, insbesondere auf schlafbezogene Atmungsstörungen. Sie unterstützen uns bei der Wahl der weiterführenden Diagnostik, die über die schlafbezogene Anamnese hinaus geht", sagte Penzel.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.weinmann.de.