PostFinance setzt bereits seit 2005 erfolgreich die Virtualisierungsprodukte VMware Workstation und VMware GSX Server für Testumgebungen ein (20 virtuelle Maschinen auf vier GSX Servern). Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen der Informatik PostFinance und der Teamleiter des Windwos Server Teams, Johny Lippuner, für die Integration des VMware ESX Servers, um das zweite Rechenzentrum von Anfang an zu virtualisieren. "Wir hatten zu Beginn eine Kostenkalkulation vorgenommen, die Einsparungen zwischen 40 und 50 Prozent prognostizierten. Im November 2008 haben wir eine erneute Kostenrechnung vorgenommen, die zu unserer Freude tatsächliche Einsparungen um die 70 Prozent ergab." Insgesamt erwartet das Team bei Zielerreichung nahezu 85 Prozent Einsparungen gegenüber den bisherigen Aufwendungen.
Die Betriebskosten haben sich durch die Virtualisierung erheblich senken lassen. Probst Heinrich ist bei der PostFinance für das System Engineering der Windows Server Domäne zuständig: "Wir erkennen Einsparungen bei der Hardware-Wartung in Höhe von 92 Prozent pro 100 Servern. Die Netzwerkkosten beziffern wir mit 70 Prozent pro 100 Server. Hochgerechnet auf unser Ziel von je 240 Servern macht das einen Prozentsatz von 97 bei der Wartung und 88 bei den Netzwerkkosten."
Hinzu kommt, dass der Aufwand zur Einrichtung eines neuen Servers vor der Virtualisierung rund sechs Wochen inklusive Angebotseinholung betrug. "Diese Zeit nahmen Bestellung, Konfiguration usw. in Anspruch. Rechnen wir heute den Initialaufwand zur Bereitstellung der Hardware ab, ergibt sich ein Zeitaufwand von ca. einem Tag für einen virtuellen Server", freut sich Probst Heinrich
Diese Reduzierung der Ausgaben beinhaltet für PostFinance lediglich die reinen Betriebs- und Hardwarekosten; Energieeinsparungen wurden hierbei nicht mitkalkuliert. Das Ziel des Projektteams ist, 2008 rund 50-100 Server zu virtualisieren. Letztendlich sollen 200-240 virtuelle Windows Server im Rechenzentrum Bern stehen. Dabei werden die vorhandenen Server alle vier Jahre ausgetauscht
Die wichtigsten Anforderungen zur Optimierung der internen Prozesse in Bern und Planung des zweiten Rechenzentrums waren:
- Kosteneinsparung im Bereich der LAN Struktur (Bislang drei teure Netzports pro Server)
- Konsolidierung der vorhandenen und neu zu schaffenden Serverressourcen für optimale Workloadverteilung
- Optimale Ausnutzung der Platzsituation in Bern und Zofingen
- Einfachste zentralisierte Verwaltung der beiden Serverfarmen
- Externer Zugriff für Mitarbeiter
Auf Grund der guten Erfahrungen im Windows Server Umfeld hat sich der Abteilungsleiter der Systeminfrastruktur, Stefan Hediger, entschieden, VM Ware auch als Virtualisierungslösung für das UNIX Umfeld zu testen. So könnte in Zukunft die ganze Systeminfrastruktur von über 1'000 physischen Servern bei PostFinance virtualisiert werden.
Othmar Bienz, Regional Manager Schweiz, sieht noch eine lange Zusammenarbeit mit PostFinance: "PostFinance hat sich auch in Zukunft einem enorm innovativen Markt zu stellen, dabei werden wir das Unternehmen mit allen Mitteln unterstützen. Der erste Schritt ist bereits getan. Dank unserer Virtualisierungslösungen können die Applikationen nun auf je einer eigenen virtuellen Maschine betrieben werden. Für PostFinance bedeutet das flexible und schnelle Bereitstellung der Services und damit Reduktion der Kosten. Was wiederum den Kunden zu Gute kommt, da sie von günstigen und hochverfügbaren Finanzprodukten profitieren können."
PostFinance
PostFinance ist ein Geschäftsbereich im Postkonzern der Schweiz. Die Tätigkeiten in den insgesamt sechs Außenstellen prägen das Finanzdienstleistungsangebot der Schweiz wesentlich mit. Rund 3.000 Mitarbeiter erbringen Finanzdienstleistungen in den Bereichen Zahlen, Anlegen, Finanzieren und Vorsorgen. Die standardisierten und modularen Dienstleistungen werden konsequent ausgebaut. Ziel ist es, in naher Zukunft den Bankenstatus zu erreichen und den Top 3 der Schweizer Banken anzugehören.