Aller Voraussicht nach wird die internationale Wirtschaftskrise im Laufe des Jahres in einigen Branchen zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Die organisierte Malware-Szene wird diese Entwicklung für sich nutzen: Schon heute werden massenhaft Freiwillige bezahlt, um manuell Vorkehrungen zu umgehen, mit denen sich Online-Angebote vor einem automatisierten Missbrauch ihrer Services schützen. Auch beim Transfer von illegalen Abbuchungen setzen Hacker und Malware-Programmierer oftmals auf die Kooperation mit Privatpersonen, die ihr eigenes Bankkonto gegen ein geringes Entgelt für die Weiterleitung bereitstellen.
"Diese Situation wird sich drastisch verschärfen, wenn professionelle Programmierer und andere IT-Spezialisten aus Europa oder den IT-Outsourcing-Nationen durch Jobverlust in finanzielle Bedrängnis geraten", sagt Rik Ferguson, Senior Security Advisor bei Trend Micro. "Cyberkriminelle verfügen dann über ein umfangreiches Reservoir aus technischem Know-how und Insiderwissen, dass zu einer ganz neuen Bedrohungsdimension führen könnte."
Unsichere Zeiten sind der ideale Nährboden für Social Engineering
Banken, Versicherungen und andere Unternehmen werden 2009 weiterhin durch eine schwierige Phase gehen. Durch die anhaltende Berichterstattung über Unternehmenszusammenbrüche, Merger, Arbeitsplatzabbau etc. entsteht dabei ein ideales Klima für Social Engineering. Neugier und persönliche Befürchtungen lassen sich hervorragend ausnutzen, um selbst vorsichtige Computernutzer zu unbedachten Handlungen zu verleiten.
Bereits 2008 beobachtete Trend Micro deutliche Anzeichen für diese Entwicklung, als Malware-Programmierer und Spam-Verbreiter begannen, verstärkt auf das Thema Bankenkrise zu setzen. Geschicktes Social Engineering gehört zu den größten Bedrohungen der IT-Sicherheit, deshalb sollten Anwender 2009 besondere Vorsicht walten lassen.