Die jeweils 2-fach ausgeführten optischen und elektrischen Schnittstellen sind ausgelegt für eine Datenrate von 1 GBit/s, abwärtskompatibel für 100 MBit/s (optisch) oder 10/100 MBit/s (elektrisch). Je nach Bedarf ermöglichen die Schnittstellen die passive Überwachung des Verkehrs auf einem Ethernet-Link (Monitoring) – hierbei werden Signale lediglich abgegriffen – oder die aktive Überwachung, die das Einschleifen des Testers in den Signalweg erfordert. In dieser Betriebsart (Through-Mode) setzt der Trend Unipro GbE zwei Schnittstellen gleichzeitig ein. Dies ermöglicht Überwachungsaufgaben selbst dort, wo kein Splitter vorhanden ist.
Der Standard IEEE 802.3af regelt die Spannungsversorgung von kleinen portablen Ethernet-Endgeräten via Netzwerk. IP-Telefone oder IP-Kameras lassen sich so direkt speisen - eigene Netzteile sind dazu nicht mehr erforderlich. Auch diese noch junge Technik kann der Neuzugang von Trend Communications auf Funktion prüfen. Dazu spürt das Gerät zuerst selbsttätig die Adern der TP-Verkabelung auf, die für den DC-Energietransport verwendet werden, und prüft dann, ob die Messwerte für Spannung und Strom den Vorgaben des IEEE-Standards entsprechen. Dazu kann der Tester wahlweise einen Link am fernen Ende abschließen oder aber er wird zur Messung in den Signalweg eingeschleift.
Für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Ethernet-Links gemäß dem De-facto-Standard RFC 2544 hat der Tester eine auf Tastendruck startende Testsequenz für die Messgrößen Datendurchsatz, Latenzzeit, Rahmenverlustrate, Back-to-Back-Rahmen und Systemerholung. Die Resultate werden gemäß RFC 2544 mit Pass/Fail bewertet angezeigt, die genauen Messwerte stehen in Form von Tabellen auf Abruf bereit.
Das Spiegeln von Testdaten am fernen Ende eines Links zurück zum Tester (Loop-Back) ist eine bewährte Methode der Fehleranalyse. Trend Unipro GbE erlaubt diesen Schleifenbetrieb nicht nur auf der physikalischen Schicht, also auf Basis der Verkabelung, sondern auch wahlweise mit Filtern auf den Schichten 2 und 3 (MAC- und IP-Schicht). Das Vertauschen der Start- und Zieladressen erleichtert dabei in gebrückten und gerouteten Netzen die Ausführung von End-to-End-Tests.