Die beiden Thüringer im deutschen Team haben in diesem Frühjahr das Abitur am Carl-Zeiss-Gymnasium Jena abgelegt. Sie waren über mehrere Jahre in speziellen Physik-Leistungsförderungen und haben sich über vier Auswahlrunden von August 2008 bis April 2009 für die Nationalmannschaft qualifiziert. Es war für schon eine Überraschung, dass es zwei Thüringer soweit gebracht haben und noch mit Medaillen zurückkommen sind.
Austragungsort der 40. Internationalen Physik-Olympiade war Merida, die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Yucatan. Der Wettbewerb, der bereits vom 11. bis 19. Juli 2009 stattfand, besteht aus zwei je fünfstündigen Klausuren, einer theoretischen und einer praktischen. In der theoretischen Klausur waren Probleme zu dem zunehmenden Abstand des Mondes von der Erde, zur Kühlung von Gasen mit Laserstrahlen und zur Modellierung der Temperatur in Sonnen zu bearbeiten. Im praktischen Teil haben die Kandidatinnen und Kandidaten die Beugung von Laserlicht an einer Rasierklinge und die Doppelbrechung von Glimmer untersucht. Beide Klausuren waren sehr anspruchsvoll, wurden aber von einigen wenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern nahezu vollständig gelöst.
Die deutschen Mannschaftsmitglieder brachten mit Platzierungen zwischen dem 65. und dem 83. Platz jeder eine Silbermedaille mit nach Hause und erreichten damit in der inoffiziellen Nationenwertung einen beachtenswerten 14. Platz nach Punkten. Im europäischen Vergleich waren lediglich die Rumänen und die Ungarn besser. Beste Nation war, wie in den vergangenen Jahren auch, mit fünf Goldmedaillen China.
Die Physik-Olympiade in Thüringen besteht aus drei Runden: Hausarbeit, Klausur und Endrunde. Das waren auch in diesem Jahr die Stationen des Wettbewerbes. Die Endrunde, die Landesolympiade, die es flächendeckend so nur noch in Brandenburg und Sachsen gibt, gilt auch als ideale Vorbereitung auf die Internationale Physikolympiade,