Am morgigen Samstag* erhalten der Gesangsverein "Waldglöckchen" Fehrenbach e.V.** und der Männergesangverein Schwarzbach** aus den Händen von Thüringens Kultusminister Bernward Müller (CDU) die Zelter-Plakette 2008. Diese wird jedes Jahr von Bundespräsident Horst Köhler verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden Chöre geehrt, die sich in mindestens einhundertjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der vokalen Musikausübung und damit um die Förderung kulturellen Lebens erworben haben. Die Zelter-Plakette gehört zu den wichtigsten Preisen in unserem Land. Sie hat einen festen Platz im Musikleben Deutschlands.
Kultusminister Müller gratuliert: "Dass seit der politischen Wende seit mehr als anderthalb Jahrzehnten nun auch in Thüringen alljährlich 100-jährige und länger bestehende Thüringer Chöre und Musikvereine gewürdigt werden können, ist ein überzeugender Beweis dafür, wie tief die Musik und das Musizieren in der Bevölkerung unseres Freistaats verwurzelt sind. Für dieses gelebte bürgerschaftliche Engagement gilt Dank und Anerkennung. Bereits von alters her heißt es 'Thüringer Land, wo jeder Bauer Musik weiß'. Die 'Kleinstaaterei' im 17. und 18. Jahrhundert, das Bedürfnis der Höfe zur Repräsentation bildeten für künstlerische Darbietungen einen fruchtbaren Boden. Dem nach Anstellung suchenden Künstler boten sich hier reiche Entfaltungsmöglichkeiten, wobei mit wenigen Tagesmärschen mehrere Residenzen erreichbar waren. So entstand im fruchtbaren Zusammenwirken von Residenz- und Laienkultur das geflügelte und nur allzu bekannte Wort Thuringia cantat."
Benannt wurde die Zelter-Plakette nach dem Komponisten und genreübergreifenden Kunstkenner Carl Friedrich Zelter. Er war Professor an der Königlichen Akademie der Künste, Bauunternehmer und angesehener Politiker sowie darüber hinaus Begründer der "Berliner Liedtafel" und der bedeutendste Leiter der Berliner Singakademie. Zelter verfasste scharfsichtige Denkschriften zur Verbesserung des Musiklebens in Preußen und gründete Institute für Kirchen- und Schulmusik in Königsberg, Breslau und Berlin. Genial war Zelter aber vor allem als Komponist und Dirigent, auch als Gründer einer Orchesterschule und Leiter einer Singakademie. Zelter gilt zu Recht als Pionier der Laienchorbewegung.
In Erinnerung an Zelter stiftete 1922 der für Laienmusik aufgeschlossene Preußische Minister Boelitz die ersten Plaketten. Der 2. Weltkrieg brachte diese Traditionen zum Erliegen. Nach 1945 rief jedoch der Deutsche Sängerbund die Traditionen wieder ins Leben. Einen Verbündeten fand man im ersten Bundespräsidenten, Theodor Heuss, der 1956 die Zelter-Plakette erneut stiftete. Die Zelter-Plakette wird frühestens aus Anlass des einhundertjährigen Bestehens eines Chores auf dessen Antrag durch den Bundespräsidenten verliehen.
Hinweise:
*) Die Übergabe der Zelter-Plakette nimmt Kultusminister Müller am morgigen Samstag, dem 25. April 2009 um 11 Uhr im Barocksaal der Erfurter Staatskanzlei vor.
**) Der Gesangsverein "Waldglöckchen" Fehrenbach e.V. besteht seit 1908, der Männergesangverein Schwarzbach seit 1909 und begeht damit sein 100-jähriges Bestehen.
Kultusminister Müller gratuliert: "Dass seit der politischen Wende seit mehr als anderthalb Jahrzehnten nun auch in Thüringen alljährlich 100-jährige und länger bestehende Thüringer Chöre und Musikvereine gewürdigt werden können, ist ein überzeugender Beweis dafür, wie tief die Musik und das Musizieren in der Bevölkerung unseres Freistaats verwurzelt sind. Für dieses gelebte bürgerschaftliche Engagement gilt Dank und Anerkennung. Bereits von alters her heißt es 'Thüringer Land, wo jeder Bauer Musik weiß'. Die 'Kleinstaaterei' im 17. und 18. Jahrhundert, das Bedürfnis der Höfe zur Repräsentation bildeten für künstlerische Darbietungen einen fruchtbaren Boden. Dem nach Anstellung suchenden Künstler boten sich hier reiche Entfaltungsmöglichkeiten, wobei mit wenigen Tagesmärschen mehrere Residenzen erreichbar waren. So entstand im fruchtbaren Zusammenwirken von Residenz- und Laienkultur das geflügelte und nur allzu bekannte Wort Thuringia cantat."
Benannt wurde die Zelter-Plakette nach dem Komponisten und genreübergreifenden Kunstkenner Carl Friedrich Zelter. Er war Professor an der Königlichen Akademie der Künste, Bauunternehmer und angesehener Politiker sowie darüber hinaus Begründer der "Berliner Liedtafel" und der bedeutendste Leiter der Berliner Singakademie. Zelter verfasste scharfsichtige Denkschriften zur Verbesserung des Musiklebens in Preußen und gründete Institute für Kirchen- und Schulmusik in Königsberg, Breslau und Berlin. Genial war Zelter aber vor allem als Komponist und Dirigent, auch als Gründer einer Orchesterschule und Leiter einer Singakademie. Zelter gilt zu Recht als Pionier der Laienchorbewegung.
In Erinnerung an Zelter stiftete 1922 der für Laienmusik aufgeschlossene Preußische Minister Boelitz die ersten Plaketten. Der 2. Weltkrieg brachte diese Traditionen zum Erliegen. Nach 1945 rief jedoch der Deutsche Sängerbund die Traditionen wieder ins Leben. Einen Verbündeten fand man im ersten Bundespräsidenten, Theodor Heuss, der 1956 die Zelter-Plakette erneut stiftete. Die Zelter-Plakette wird frühestens aus Anlass des einhundertjährigen Bestehens eines Chores auf dessen Antrag durch den Bundespräsidenten verliehen.
Hinweise:
*) Die Übergabe der Zelter-Plakette nimmt Kultusminister Müller am morgigen Samstag, dem 25. April 2009 um 11 Uhr im Barocksaal der Erfurter Staatskanzlei vor.
**) Der Gesangsverein "Waldglöckchen" Fehrenbach e.V. besteht seit 1908, der Männergesangverein Schwarzbach seit 1909 und begeht damit sein 100-jähriges Bestehen.
