So können sich interessierte Messebesucher beispielsweise einen eigenen Überblick über die Architektur dieses viel diskutierten Open-Source-Projektes verschaffen, im Detail ansehen, an welchen Modulen von welchen Entwicklern im zeitlichen Verlauf wie intensiv gearbeitet wurde, oder durch eine Laufzeitanalyse etwa überprüfen, wann der Browser Datenpakete an Google schickt und welche Informationen genau enthalten sind.
"Klassische Werkzeuge und Techniken im Umgang mit komplexen Softwaresystemen liefern nur punktuelle Erkenntnisse, so als wollte man ein dunkles Höhlensystem mit der Taschenlampe erforschen", erläutert Prof. Dr. Jürgen Döllner vom HPI-Lehrstuhl Analyse, Planung und Konstruktion komplexer Systeme. "Wenn aber die vielschichtigen Software-Engineering-Daten eines Projektes zusammengefügt, mit Data Mining analysiert und schließlich als Software-Landschaft sichtbar gemacht werden, erhalten wir ein völlig neues und präzises Systemwissen. IT-Risiken sinken und die Transparenz des IT-Entwicklungsprozesses wird für alle Beteiligten signifikant gesteigert."
Zur CeBIT stellt das Start-up mit der Software Diagnostics Developer Edition sein erstes Produkt vor, das die Erkenntnisse der seit 2004 am HPI laufenden Forschungsarbeiten in die Praxis umsetzt. Die ausgefeilte Kombination von Recorder, Debugger und Profiler für C- und C++-Entwickler integriert sich nahtlos in Microsoft Visual Studio. So ergänzt sie die Entwicklungsumgebung um Funktionen wie die Visualisierung verschachtelter Funktionsaufrufe und übergebener Parameter, Reverse Debugging oder das automatische Auffinden aller Stellen, an denen eine bestimmte Variable ihren Wert geändert hat.
"Bislang hat schon ein einfacher Bug oft genug bedeutet, dass sich der Entwickler stundenlang schrittweise durch eigenen und fremden Code tracen musste", erläutert Marc Hildebrandt, Geschäftsführer von Software Diagnostics. "Wenn es gar darum geht, Fehler in multi-threaded Code oder die Ursache von Memory Leaks aufzuspüren, lassen sich mit dem Tool schnell auch viele Tage meist stupider Arbeit einsparen."
Die Software Diagnostics Developer Edition ist ab 2. April 2010 verfügbar und wird in unterschiedlichen Lizenzmodellen ab einem Mietpreis von 280 EUR pro Jahr und Entwickler angeboten. Im zweiten Quartal folgt das Software Diagnostics Studio mit den auf der CeBIT bereits präsentierten Funktionen für Teamleiter und Manager von Softwareprojekten. Auf dem Messestand oder über die Website www.softwarediagnostics.com können sich Interessierte ab sofort für beide Produkte registrieren und erhalten bei Verfügbarkeit eine Vollversion ihrer Wunschsoftware für einen 30-Tage-Test kostenlos zugesandt.