Im Mittelpunkt der Studie „Performance Management im Handel" stehen Fragestellungen wie:
• Welches sind die bestehenden Instrumente für das Performance Management im Handel und welche spezifischen Ausprägungen besitzen diese?
• Welche Kennzahlen interessieren die Handelsunternehmen und welche Kennzahlen erheben diese bereits im Rahmen der bestehenden Performance-Messung?
•Welches sind die Anforderungen des Handels an ein modernes IT-gestütztes Supply Chain Performance Management?
Aus der Studie ergeben sich eindeutige Trends: Supply Chain Performance Management ist ein wichtiges Thema für den Handel. Sämtliche teilnehmenden Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema. Der voranschreitende Prozess der Internationalisierung der Märkte, sowie die Konzentration und Konsolidierung im Handel, steigern das Machtpotenzial des Handels gegenüber der Industrie und bedingen seine zunehmende Vertikalisierung entlang der Supply Chain. Eine wachsende Individualisierung der Kundenanforderungen erfordert die zunehmende Ausrichtung am Endverbraucher und verdeutlicht die Notwendigkeit von global präsenter und effizient agierender Logistiknetzwerke. Der Realisierung von Effizienzsteigerungspotenzialen durch Prozessoptimierung und -beschleunigung wird höchste Priorität eingeräumt.
Im Vergleich zu älteren Studien scheint der Siegeszug der Ansätze der Balanced Scorecard und des Total Quality Managements anzuhalten. Betrachtet man die Art der verwendeten Performance-Indikatoren und deren Erhebungswichtigkeit, so ist ein deutlicher Trend zur Orientierung an nichtfinanziellen Kennzahlen zu erkennen. Diese Ergebnistreiberkennzahlen stellen den im Performance Management wichtigen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang dar und bilden im Handel vor allem für das mittlere Management die Entscheidungsgrundlage auf taktischer Ebene.
Der Einsatz der Informationstechnologie wird allgemein als ein wichtiger Enabler des Supply Chain Performance Managements gesehen. Im eher misstrauisch angelagerten Handel dominieren traditionell eigenentwickelte Systeme, die aber nach und nach, einmal aufgrund des schnelleren technologischen Fortschritts und zum anderen aufgrund des wachsenden Kostendrucks, durch Softwaremodule bzw. Standardlösungen ersetzt werden. Die Integration in die bestehende Informationssystem-Architektur verbessert sich somit zunehmend, wodurch die automatisierte Datenübernahme aus den operativen Systemen in das Performance Management entlang der Supply Chain stärker Verwendung findet.
„Die Studie hat einmal mehr deutlich gemacht, dass die Bedeutung der Kommunikation der Performance-Daten zunehmend wahrgenommen wird. Dabei spielen sich verändernde Märkte und Marktbedingungen eine große Rolle. Die Zahl der Nutzer wächst, daher sind einfache und gut handhabbare Möglichkeiten der Präsentation und Weiterleitung solcher Daten gefordert“, so IDS Scheer Vorstandssprecher Helmut Kruppke. Dabei ergab die Umfrage auch, dass besonders die gegebenen Möglichkeiten der grafischen Darstellung von Performance-Daten nachhaltig bemängelt wurden.
Für die Studie, die über die IDS Scheer AG bezogen werden kann, wurden insgesamt 124 Fragebögen an Unternehmen und Institutionen aus der deutschen Handelsbranche versandt. Die Firmen des Lebensmitteleinzelhandels, die sich der Befragung stellten bzw. für Interviews zur Verfügung standen, erlangten im Erhebungszeitraum insgesamt einen Anteil von 84,68 % des im ganzen Jahr erwirtschafteten Gesamtumsatzes von 193.222 Mio. EUR. Damit ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse der Studie repräsentativen Charakter haben.