- Maßgeschneiderte Skype-Technologie wird ein Kommunikationsmedium für humanitäre Helfer in den entlegensten und gefährlichsten Regionen der Welt
- Die erste Partnerschaft ihrer Art zwischen Skype und einer humanitären Organisation
- Skype wird erstmals einen Spenden-Button einführen, um Computer- und Ausbildungsprojekte für Flüchtlinge zu unterstützen
Dank einer neuen Partnerschaft zwischen dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) und Skype wird humanitären Helfern in den entlegensten Regionen der Welt bald eine neue und kostengünstige Möglichkeit zur Kommunikation mit Kollegen, Freunden und Angehörigen zur Verfügung stehen.
Skype hat eine spezielle Version seiner Software für geringe Bandbreiten entwickelt, die dem UNHCR-Personal an 120 besonders bedürftigen Standorten in aller Welt zur Verfügung gestellt wird. UNHCR-Helfer sind typischerweise über Monate hinweg und manchmal nach nur sehr kurzfristiger Vorankündigung von ihren Familien getrennt und verfügen nur über wenige Kommunikationsmöglichkeiten. Darüber hinaus müssen alle UNHCR-Mitarbeiter ihre persönlichen Telefonate selbst bezahlen. Die UNHCR-Version von Skype wird kostenlose und günstige Sprach- und Videoanrufe über das Internet selbst dann ermöglichen, wenn der Zugang über Netze mit niedriger Bandbreite erfolgt. Diese Partnerschaft wird einerseits humanitären Helfern in einigen der entlegensten Gebieten eine Kommunikationsmöglichkeit bieten und gleichzeitig auch Anrufe in die Heimat günstiger machen.
Die neue Software wurde im Irak, in Sudan und Afghanistan erfolgreich getestet und steht nun 1.010 Mitarbeitern zur Verfügung, die an abgelegenen Einsatzorten in Afghanistan, Algerien, Bangladesch, Kongo, Irak, Kenia, Kirgisistan, Nepal, Somalia, Sri Lanka, Sudan, Tschad und Uganda stationiert sind. Bis zum Ende des Jahres 2010 planen Skype und das UNHCR, das System auf 2.072 Mitarbeiter an 60 UNHCR-Einsatzorten auszuweiten, darunter Kenia, Myanmar, Nepal und Pakistan. Bis Ende 2011 soll Skype an mindestens 80 Prozent der besonders bedürftigen UNHCR-Einsatzorte zugänglich sein und über 3.000 Mitarbeitern zur Verfügung stehen.
Skype und das UNHCR werden anschließend die Entwicklung einer Kommunikationslösung prüfen, die Flüchtlingen auf direkterem Wege zugutekommen wird. Mithilfe des Fachwissens und der Erfahrungen aus der Bereitstellung von Skype für das UNHCR-Personal soll diese Lösung die Flüchtlinge in die Lage versetzen, Familienmitglieder und Freunde über Landesgrenzen hinweg zu erreichen und auch zur Erleichterung von Hilfsmaßnahmen dienen, wie z. B. die Rückführung, Umsiedlung und die Wiedervereinigung von Familien.
"Skype hat auf einer sehr praktischen Ebene einige der problematischsten Kommunikationsbarrieren an diesen Standorten beseitigen können", sagte Antonio Guterres, der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen. "Dies wird nicht nur den UNHCR-Mitarbeitern und ihren Familien zu Hause sondern möglicherweise auch einer zweistelligen Millionenzahl von Flüchtlingen und anderen Vertriebenen auf der ganzen Welt zugutekommen."
"Den vertriebenen Menschen der Welt zu helfen, bedeutet für uns nicht nur, ihnen Grundnahrungsmittel und Unterkünfte bereit zu stellen, sondern auch, ihnen Zugang zu allen Errungenschaften der Moderne zu gewährleisten. Hierzu gehört auch die Möglichkeit, regelmäßig mit Freunden und Angehörigen zu kommunizieren. Unsere Partnerschaft mit einem technologischen Vorreiter wie Skype bringt uns ein bedeutendes Stück näher an dieses Ziel heran", so Antonio Guterres weiter.
"Als Unternehmen sind wir entschlossen, mit unserer Software eine weltweite Kommunikation möglich zu machen und soziale Veränderungen herbeizuführen. Unsere Partnerschaft mit dem UNHCR verwirklicht diese Zielsetzung auf außerordentliche Weise", sagte Tony Bates, der CEO von Skype. "Wir sind von den Zukunftsmöglichkeiten dieser Partnerschaft begeistert. Skype ist wirklich für jeden nützlich, überall und in allen Lebenslagen."
Da Skype weiß, wie wichtig die Sicherung von Finanzmitteln für Flüchtlinge ist, und um diese Partnerschaft weiter zu unterstützen, leistet das Unternehmen auch einen finanziellen Beitrag zur Arbeit des UNHCR und wird eine Kampagne beginnen, mit der es die Öffentlichkeit auf diese Arbeit aufmerksam machen und zusätzliche Spendengelder aufbringen will. Die Kampagne wird aktive Nutzer zunächst über Skype-Nachrichten dazu ermutigen, ab der kommenden Weihnachtszeit zu einem besseren Leben für Flüchtlinge beizutragen. Weitere Informationen finden Sie unter www.unhcrskype.org
Über UNHCR:
Seit seiner Gründung im Jahr 1951 leistet und koordiniert das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) internationale Hilfe für Flüchtlinge und entwurzelte Menschen und bietet ihnen Schutz und Beistand in jeder Phase ihrer Notlage.
Neben der Bereitstellung von Notunterkünften, Grundnahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung ist das UNHCR bestrebt, die Lebensqualität und Zukunftsperspektiven von Flüchtlingen zu verbessern. Die Organisation hilft beim Aufbau von Infrastruktur, errichtet Schulen und bietet einkommensschaffende Projekte in bestehenden Lagern und Flüchtlingsgemeinden.
Mit einem jährlichen Etat von 3 Mrd. US-Dollar unterstützt das UNHCR gegenwärtig mehr als 34 Millionen Menschen in 120 Ländern - 80 Prozent davon Frauen und Kinder - die gezwungen wurden, ihre Heimat aufgrund von Konflikten, Katastrophen oder Verfolgung zu verlassen.
Das UNHCR wird zu 97 Prozent aus freiwilligen Beiträgen von Staaten, Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen finanziert. Lediglich 3 Prozent der finanziellen Mittel des UNHCR stammen aus dem regulären Haushalt der Vereinten Nationen.
Das UNHCR wurde zweimal mit dem Friedensnobelpreise ausgezeichnet (1954 und 1981).