Neue Produkte und Technologien fallen nicht vom Himmel und werden kaum noch im stillen Kämmerlein ausgetüftelt. Sie sind Ergebnis jahrelanger, aufwändiger Forschungsarbeit. Manche von ihnen unterstützt und fördert der Bund, um Innovationen voranzutreiben und Lösungen für zukünftige Herausforderungen rechtzeitig zu erarbeiten, damit unsere Volkswirtschaft auch in Zukunft wettbewerbsfähig ist.
Um diese öffentliche Förderung, Zukunftsthemen, gegenseitige Interessen und Erwartungen ging es in einem Arbeitstreffen, das Stefan Müller, Bundestagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt sowie Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte. Seitens Schaeffler nahmen an dem Gespräch in Herzogenaurach Dr. Arbogast Grunau, Leiter der Zentralen Entwicklung sowie Mitarbeiter der Forschungsförderung teil. Beide Seiten empfanden diesen Erfahrungsaustausch als sehr nützlich. "Für uns als Unternehmen ist es wichtig, Ziele und Zukunftsthemen der Politik zu kennen und zu verstehen. Für die Politiker ist es wiederum hilfreich zu wissen, wo den Unternehmen der Schuh drückt.", so Dr. Heinrich Schäperkötter, Leiter Innovationsstrategie, Innovationsmanagement, Forschungsförderung bei Schaeffler.
Staatssekretär Müller erfuhr anhand einiger aktueller Beispiele, dass sich Schaeffler in Sachen Forschungskooperationen auf einem guten Weg befindet. "Insbesondere die gemeinsame, vernetzte Forschung verschiedener Institutionen und Unternehmen und deren Bewerbung um Förderprojekte als Konsortium ist im Sinne der Politik der Bundesregierung", machte Müller deutlich. Er verwies darauf, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung - wie im Koalitionsvertrag festgelegt - derzeit die Hightech-Strategie weiterentwickle und Forschungsschwerpunkte für die kommenden Jahre festlege.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt unter anderem im Rahmen dieser Strategie innovative Projekte und Ideen in der Forschung durch gezielte Förderprogramme. Um diese Forschungsprojekte können sich sowohl wissenschaftliche Einrichtungen als auch Unternehmen bewerben und erhalten gegebenenfalls finanzielle Unterstützung. Um die Ausschreibung für ein Förderprojekt zu gewinnen, müssen die Bewerber den Mehrwert ihrer Forschungstätigkeit und ihre Innovationsfähigkeit nachweisen. Dabei geht es nicht nur um wissenschaftlichen Ehrgeiz, sondern vor allem um die Umsetzung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Interessen. Schaeffler ist hier ein guter Innovationspionier und Entwicklungspartner auf den Weg in die Mobilität für morgen.
Ein Beispiel für ein erfolgreich abgeschlossenes, gefördertes Forschungsprojekt bei Schaeffler:
Schaeffler konnte - auch gemeinsam mit Kooperationspartnern - schon eine Vielzahl geförderter Forschungsprojekte erfolgreich abschließen. Ein Beispiel hierfür aus dem Bereich Kompetenzzentrum Oberflächentechnik ist das Projekt "Entwicklung, Optimierung und Erprobung von reibungsarmen Kohlenstoffschichten mit hydrophilen Eigenschaften". Bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Projekt entwickelten mehrere wissenschaftliche Institute und Schaeffler neuartige Schichtsysteme, die in wässrigen Medien sehr gute tribologische Eigenschaften aufweisen. Diese Grundlagen konnten als Basis für die spätere Entwicklung von Triondur® Serienbeschichtungen herangezogen werden. Hierdurch konnten Reibung und Verschleiß signifikant reduziert werden. Mit Triondur® beschichtete Pendelrollenlager von Schaeffler werden beispielsweise im Panamakanal eingesetzt. Auch bei Ventiltriebkomponenten leistet die reibungsminimierende Beschichtung hinsichtlich Kraftstoffersparnis und CO2-Reduzierung einen sehr guten Beitrag.
"Dieses Projekt zeigt, wie wichtig Forschungsförderung ist. Ohne Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Unterstützung durch die entsprechenden Ministerien kann diese komplexen Forschungen heute ein Unternehmen kaum stemmen. Das Risiko wäre viel zu groß.", so Dr. Yashar Musayev, Leiter des Beschichtungszentrums bei Schaeffler in Herzogenaurach, der seinerzeit für das Projekt verantwortlich war. Er verweist auf den Mehrwert für alle Beteiligten: Die Institute lernen industrielle Problemstellungen kennen und sammeln praktische Erfahrungen. Unternehmen können auf Grundlagenforschung der Institute zurückgreifen und fördern Nachwuchstalente. Für die jungen Wissenschaftler ergeben sich nach ihrer universitären Laufbahn gute Netzwerke in die Wirtschaft. Die Politik erfüllt ihre Aufgabe, vorausschauend Probleme zu erkennen und Lösungsansätze zu initiieren und die Gesellschaft profitiert von innovativen Lösungen für diverse Problemstellungen.