Die Schieber-Öffnungs-Systeme von Reinguss sind einfache mechanische Vorrichtungen, die verschlossene Gießkanäle innerhalb kurzer Zeit aufbrechen. Sie machen das gefährliche und zeitraubende Aufbrennen des Schiebers überflüssig. So erhöhen die Systeme die Arbeitssicherheit und sparen Zeit, gleichzeitig stellen sie die hohe Qualität des Stahls sicher.
Neu ist, dass S.O.S.-P nur mit Gasdruck arbeitet und keine Treibladung enthält. So kann jetzt beliebiges, an der Gießbühne verfügbares Treibgas verwendet werden, sei es Pressluft oder CO2 mit einem Druck von bis zu 6 bar; auch Stickstoff oder Argon mit einem Druck von bis zu 15 bar sind geeignet.
Ist der Schieber blockiert, wird das Schattenrohr abgedockt und das S.O.S.-P in das Schattenrohr eingebracht. Flexible Haltekrallen halten es automatisch in der richtigen Position. Nachdem das Schattenrohr wieder in Gießposition unter dem Schieber-Ausguss angepresst ist, koppelt der Gießer die Treibgaszufuhr an den Anschluss des Adapters. Da sich der Anschlussstutzen außerhalb des Verteilers befindet, ist das System einfach und sicher zu handhaben.
Nach dem Öffnen der Gaszufuhr baut sich im Innenrohr der Gasdruck auf und katapultiert den darin enthaltenen Bolzen bei Erreichen eines vordefinierten Druckes mit einer Kraft von bis zu 350 N nach oben. Er durchschlägt die Blockade – der Gießkanal ist frei.
Da sich das Schattenrohr zu diesem Zeitpunkt bereits in der Gießposition befindet, kommt der flüssige Stahl nicht mit Luftsauerstoff in Berührung. Nach Gießbeginn löst sich S.O.S.-P mit allen Komponenten vollständig im flüssigen Stahl auf.
Aufgrund der einfachen Konstruktion liegt der Preis für das S.O.S.-P bei etwa 100 Euro. So sind die Kosten im Vergleich zu denen für den Zeit- und Qualitätsverlust oder gar zu denen eines Unfalles verschwindend gering. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung eines erfahrenen Anwenders hat ergeben, dass sich bei lediglich 50 blockierten Pfannen pro Jahr durch den Einsatz der S.O.S.-Systeme eine Ersparnis von mehr als 300.000 Euro pro Jahr ergibt.