Die Frage nach der Zahlungsfähigkeit eines Kunden beantworten sich Unternehmen im Idealfall mit einem IT-gestütztem Kreditrisikomanagement-System. In automatisierten Prozessen werden eigene und externe Informationen ausgewertet und in ein Rating überführt. Ein Rating bezeichnet die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Unternehmens, das heißt, bei einem schlechten Rating ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Debitor ausfällt, insolvent geht oder seine Rechnung nicht bezahlen kann, sehr hoch. Inwieweit diese Einschätzung des Ratings dann auch zutrifft, hängt von der Güte und Aktualität des Bewertungssystems ab. "Die Qualität der verwendeten Bewertungssysteme muss gewährleistet und regelmäßig überprüft werden. Dabei ist zu hinterfragen, ob sie auch noch bei veränderten Rahmenbedingungen, wie z. B. veränderter Geschäftspolitik oder verändertem Kundenbestand oder auch konjunkturellen Veränderungen, in der Lage sind, zukünftige Debitorenausfälle vorab zu prognostizieren", erläutert Dr. Andrea Eickemeyer, Leiterin Consulting bei der Prof. Schumann GmbH.
Um die Aussagekraft des Ratings überprüfen zu können, ist eine gewissenhafte Ausfalldokumentation die notwendige Basis für statistische Analysen. Wenn ein Kunde bzw. Geschäftspartner ausgefallen ist, seine Rechnungen nicht begleichen konnte oder insolvent gegangen ist, sollten alle dazugehörigen Daten gesammelt und historisiert gespeichert werden. Denn eine rückwirkende Auswertung ermöglicht es, die Genauigkeit der Bewertungssysteme zu überprüfen und ggf. zu verbessern. Ziel einer Bonitätsanalyse mit vergebener Ratingnote für jeden Kunden ist es, "gute" von "schlechten" Kunden zu unterscheiden. Mit Hilfe von Trennschärfemaßen kann diese Einteilung in der Rückschau beurteilt werden. Für die Zukunft kann auf dieser Basis eine gezielte Modifikation des Ratingsystems erarbeitet werden.
"Viel zu oft werden IT-gestützte Bewertungssysteme einfach installiert und nie wieder überprüft. Dabei sind effiziente Prozesse im Debitorenmanagement der Schlüssel zum Erfolg jedes Unternehmens und eine regelmäßige Überprüfung des Ratings kann bares Geld sparen", so Dr. Martina Städtler-Schumann, Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH.