Gerade vor dem Hintergrund rechtlicher Aspekte wie dem EnWG, TSM oder GS 1200, der Anreizregulierung und steigender Anforderungen an die technische Selbstverwaltung der öf-fentlichen Versorgung müssen sich die Energieversorgungsunternehmen zunehmend mit technisch-organisatorischen Lösungen zur Optimierung der Prozesse und Abläufe insbeson-dere im Entstörbereich auseinandersetzen.
Hierzu präsentierte die PROCESS INNOVATION innovative Lösungsansätze und zeigte Op-timierungsmöglichkeiten mittels Einsatz technischer Managementsysteme in einer Live-Präsentation auf. Reiner Rosin, Projektleiter bei der PROCESS INNOVATION stellte die viel-fältigen Einsatzmöglichkeiten des Störungsmanagementsystems ArgusIT vor: wie auf Basis moderner Technologien die Gestaltung der gesamten Prozesskette im Entstörbereich opti-miert werden kann – von der Störungsannahme bis zur Störungsdokumentation und Alarmie-rung des Bereitschaftspersonals.
Die Thüga Energienetze GmbH bzw. das Gas- und E-Werk Singen setzt die Störungsmana-gement Lösung der PROCESS INNOVATION bereits seit 2004 erfolgreich ein. Herr Michael Schöberl, Leiter Netzleitstelle und Dispatching bei der Thüga Energienetze GmbH stellte eindrucksvoll und praxisnah die Lösung aus Singen vor.
Neben zahlreichen Modulen und Funktionen wie u.a. die Anrufqualifizierung, Störungsinfor-mation und Weiterleitung an Störungsannahmestellen bei der Störungsannahme, Ressour-cenmanagement, Alarmierung, Protokollierung und Dokumentation, die das System heute bereits so erfolgreich machen, ist für die nahe Zukunft eine Weiterentwicklung des Systems geplant: die Einbindung von Navigations- und Fahrzeugortungslösungen zur Unterstützung der Disposition. Außerdem soll es bald einen direkten Draht von ArgusIT zum Entstörpersonal vor Ort geben. Per Tablet-PCs, PDA oder Smartphone werden die Mitarbeiter ganz einfach an das System angeschlossen und können den Service von ArgusIT auch direkt am Einsatzort nutzen. Darüber hinaus hob Herr Schöberl besonders die gute Zusammenarbeit mit der PROCESS INNOVATION und den kontinuierlichen Dialog zwischen allen Beteiligten hervor, die letztlich den Erfolg dieses Systems ausmachen.
Herr Dieter Quadflieg, Referent beim VDN e.V. Berlin, jetzt BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) zeigte die Rahmenbedingungen auf, denen die Energiever-sorgungsunternehmen heute ausgesetzt sind, erläuterte den Stand der Versorgungsqualität in Deutschland, stellte die Störungsstatistikergebnisse des VDN aus 2006 vor, nahm eine internationale Einordnung vor und machte auf die Relevanz der Netzqualität im Rahmen der Anreizregulierung aufmerksam.
Die Teilnehmer, überwiegend Verantwortliche und Leiter der Bereiche Netzbetrieb, Leitstelle und Entstörung bewerteten die Veranstaltung überaus positiv. Besonders hervorgehoben wurden die inhaltlich fundierten Vorträge, der hohe Informationsgehalt sowie die Praxisrele-vanz und die Lösungsansätze zur Prozessoptimierung. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit Kollegen anderer Energieversorgungsunternehmen auszutauschen.