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Mehr Krebsneuerkrankungen in Niedersachsen registriert

Krebsregister Niedersachsen legt neuen Jahresbericht vor

(PresseBox) (Oldenburg, )
Die Zahl der neu an Krebs erkrankten Menschen nimmt zu. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Bericht 'Krebs in Niedersachsen 2008' des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen (EKN) hervor. Mit 44.169 Menschen sind im Erfassungszeitraum 1.434 Erkrankungsfälle mehr aufgetreten als im Jahr 2007.

Den Anstieg der Krebsneuerkrankungszahlen erklärt Joachim Kieschke, Ärztlicher Leiter der EKN-Registerstelle in Oldenburg, wie folgt: "Zum Einen ist es uns gelungen, den Erfassungsgrad in unserem niedersächsischen Krebsregister für einzelne Krebsdiagnosen weiter zu erhöhen. Zum Anderen sind die angestiegenen Erkrankungszahlen auf neu eingeführte Krebsfrüherkennungsprogramme im Gesundheitswesen zurückzuführen, wie zum Beispiel bei Brust- oder Hautkrebs." So wurden 2008 allein 23.790 Männer und 20.379 Frauen mit einer Krebsneuerkrankung im EKN registriert. Im Vergleich zu den Vorjahreszahlen bedeutet das einen Anstieg der gemeldeten Neuerkrankungen von 3,6% bei den Männern und 3,1% bei den Frauen. Dieser zeigt sich auch dann, wenn man die Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung berücksichtigt. Mehr Erkrankte wurden im Berichtsjahr vor allem bei den Diagnosen Darm- und Brustkrebs und dem malignen Melanom der Haut, der gefährlichsten Form des Hautkrebses, erfasst.

Die häufigsten Krebsneuerkrankungen sind bei Männern:

- Prostatakrebs (6.389 Fälle),
- gefolgt von Darmkrebs (3.452 Fälle)
- und Lungenkrebs (2.769 Fälle).

Bei den Frauen ist

- Brustkrebs mit 7.097 Fällen mit Abstand die häufigste Krebsneuerkrankung,
- vor Darmkrebs (2.929 Fälle)
- und Lungenkrebs (1.219 Fälle).

Das maligne Melanom der Haut ist bei den Männern nun an die fünfte Stelle und bei den Frauen an die vierte Stelle der häufigsten Krebsneuerkrankungen vorgerückt (zum Vergleich 2007 bei Männern an achter Stelle und bei Frauen an fünfter Stelle stehend).

Der Erfassungsgrad des EKN liegt seit dem Diagnosejahr 2003 bei über 95 Prozent aller für Niedersachsen erwarteten Krebsneuerkrankungsfälle. Dieser hohe Erfassungsgrad ist vor allem auf Meldungen aus Instituten für Pathologie zurückzuführen, die einer Meldepflicht unterliegen. Diese übermitteln aus Datenschutzgründen aber nur einen reduzierten Datensatz an das EKN. Der Anteil der Meldungen von behandelnden Ärztinnen und Ärzten muss zur Verbesserung der Datenlage noch deutlich erhöht werden. Für diese besteht derzeit ein Melderecht mit Informationspflicht und Einwilligung der Patientinnen und Patienten, was mit zusätzlichem Aufwand und damit oftmals mit einem Ausbleiben der Meldung verbunden ist.

Wie wichtig aber gerade auch diese Meldungen für die Datenqualität des Krebsregisters sind, hat sich im Dezember 2010 gezeigt, im Rahmen der Ursachenermittlung der vom EKN festgestellten Häufungen an Leukämie- und Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Menschen in der Samtgemeinde Asse. Für eine derart kleinräumige Auswertung müssen die Daten vollständig und umfassend sein und beispielsweise genaue Angaben zum Wohnort enthalten. Leider ist das bei der aktuellen Datenlage nicht in ausreichendem Maße der Fall; eine Vervollständigung ist nur durch eine generelle Meldepflicht für alle Krebsneuerkrankungen zu gewährleisten. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird derzeit von einer Arbeitsgruppe im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration erarbeitet, an der auch Vertreterinnen und Vertreter von Vertrauens- und Registerstelle beteiligt sind.

Um Krebshäufigkeiten auch auf Gemeindeebene untersuchen und darstellen zu können, wurde das EKN von Niedersachsens Gesundheitsministerin Aygül Özkan darüber hinaus damit beauftragt, ein Konzept für ein kleinräumiges Monitoring unter Beachtung der strengen Datenschutzbestimmungen zu erarbeiten. Dieses Monitoring soll dann ab 2012 stufenweise im Land Niedersachsen eingeführt werden. Bei der Umsetzung eines solchen flächendeckenden Konzeptes nimmt das EKN in Niedersachsen eine Vorreiterrolle für Deutschland ein.
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