In den Unternehmen mit Business Intelligence-Lösungen besteht mehrheitlich eine Vielfalt unterschiedlicher BI-Tools. Um Informationsinseln zu vermeiden und BI-Kompetenzen zu konzentrieren, zielt ein Großteil der Firmen auf eine Vereinheitlichung ab. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Erhebung des Beratungshauses Novem Business Applications unter 268 BI-Anwendern mit über 100 Mio. Euro Umsatz.
Laut der Studie befinden sich bei 72 Prozent von ihnen verschiedene BI-Tools im Einsatz. Vier Fünftel dieser Befragten streben deshalb eine Standardisierung ihrer BI-Lösungen an, 18 Prozent davon haben dieses Vorhaben sogar ganz oben auf ihre Maßnahmenliste gesetzt. Bei etwa doppelt so vielen hat diese Zielsetzung eine mittlere Priorität. Noch ohne konkrete Planungen in dieser Hinsicht sind 15 Prozent.
Das hauptsächliche Motiv für die Vereinheitlichungsbestrebungen besteht in einer besseren Integration. So führen 57 Prozent als Grund an, auf diesem Weg bisherige Informationsinseln beseitigen zu wollen. Für ähnlich viele der Unternehmen spielt in diesem Zusammenhang auch eine Verringerung der Komplexität in der BI-Infrastruktur eine wesentliche Rolle. Ebenso sollen durch eine Standardisierungsstrategie die fachlichen Kompetenzen im Bereich Business Intelligence konzentriert werden. 51 Prozent der BI-Anwender erwarten in dieser Hinsicht positive Effekte, wenn sie die Verschiedenartigkeit bei den Tools beschränken. Als weiteren Nutzen sehen laut der Novem-Erhebung zahlreiche Unternehmen (36 Prozent) dabei die Verringerung des Schulungsaufwands. Eine große Bedeutung spielt in Standardisierungsabsichten allerdings auch, mit dieser Maßnahme die Akzeptanz der Benutzer zu steigern. Dieser Aspekt wird von der Hälfte der Unternehmen mit unterschiedlichen BI-Werkzeugen als Zielsetzung formuliert.
„In der Vergangenheit mangelte es sehr häufig an einer unternehmensweiten Strategie für Business Intelligence, stattdessen gingen die Initiativen vielfach von einzelnen Fachbereichen aus“, beschreibt Novem-Geschäftsführer Dr. Peer Schwieren die Ursachen für die heterogene Situation bei den BI-Tools. Eine Standardisierung sei zwischenzeitlich allerdings zu einem Pflichtprogramm geworden. „Sonst entstehen aufgrund der Integrationsbeschränkungen ganz erhebliche Nutzeneinbußen, die einer BI-Ausrichtung mit heutigem Anspruch zuwider laufen“, begründet er. Zudem erfordere die Pflege verschiedener Werkzeuge einen überproportionalen Ressourcenaufwand und ein unnötig breites Spezialwissen, so dass sich eine Vereinheitlichung auch wirtschaftlich positiv rechne.
„Es zeigt sich aber ein klarer Trend, dass die Erfordernisse erkannt worden sind“, sieht Dr. Schwieren nicht nur durch die Erhebung entsprechende Signale seitens der Unternehmen. „Auch unsere kontinuierlich steigende Zahl an Standardisierungsprojekten etwa im Bereich der Landesbanken bestätigt diese Entwicklung.“ Ebenso würden entsprechende Rückmeldungen aus den bundesweiten Trainings-Centern von Novem bestehen, in denen bislang über 5.000 Teilnehmer an BI-Schulungen teilgenommen haben.