Laut InternetWorldStats.com hat sich die Zahl der Internetnutzer von 361 Millionen im Jahr 2000 auf fast zwei Milliarden im Jahr 2010 mehr als verfünffacht. Die explosionsartige Zunahme von Chancen, im Internet Geld zu verdienen, machte das Onlinemedium gleichzeitig zu einer Fundgrube an Möglichkeiten für Cyberschurken.
Abriss einer Dekade des Cyberverbrechens
Die folgende Liste gibt einen Überblick über die wichtigsten Schadprogramme und Betrugsstrategien des letzten Jahrzehnts.
Schadprogramme
1. "ILOVEYOU" und seine falsche Liebeserklärung (geschätzter Schaden: 15 Mrd. $)
Millionen von Internetnutzer fielen im Jahr 2000 auf eine E-Mail mit der Betreffzeile "ILOVEYOU" herein und öffneten die angehängte Datei, die statt des angekündigten Liebesbriefes einen Virus enthielt. Der berüchtigte Wurm zwang viele Unternehmen und Behörden, ihre E-Mail-Systeme bis zur Entfernung der Schädlings herunterzufahren und verursachte weltweit einen Schaden von 15 Milliarden US-Dollar.
2. Die Masseninfektion durch MyDoom (geschätzter Schaden: 38 Mrd. $)
Dieser schnell um sich greifende Wurm schlug erstmals 2004 zu und richtete laut McAfee den größten finanziellen Schaden an. Durch die Menge an Spam, die er versendete, verlangsamte er den weltweiten Internetzugriff um 10 Prozent und schränkte den Zugriff auf einige Websites um 50 Prozent ein. Durch Produktivitätseinbußen und entgangene Online-Verkäufe entstand ein Schaden in Milliardenhöhe.
3. Die heimliche Zerstörungswut von Conficker (geschätzter Schaden: 9,1 Mrd. $)
Der Wurm Conficker aus dem Jahr 2007 repräsentiert eine Generation von Schädlingen, deren Entwickler zunehmend professionell vorgingen. Er infizierte zunächst Millionen von Computern und lud dann Malware von Websites nach, die von seinen Schöpfern kontrolliert wurden.
Betrugsstrategien
1. Falsche Antivirensoftware
Einer der heimtückischsten und erfolgreichsten Scams der vergangenen Jahre besteht im Vertrieb angeblicher Antivirensoftware. Die Betrüger suggerieren über Pop-up-Fenster, dass die Computer und Daten der Nutzer gefährdet sind und bieten ihnen den Kauf einer Software an, die das Problem beheben soll. Tatsächlich werden jedoch die Kreditkartendaten des Opfer abgegriffen; bei der vermeintlichen Antivirensoftware handelt es sich um ein Schadprogramm.
2. Phishing
Phishing - der Versuch, Nutzer zur Preisgabe persönlicher Informationen zu bewegen - ist eine der verbreitetsten und beständigsten Online-Bedrohungen. Phishing kann per E-Mail, Instant Messaging, falschen Freundschaftseinladungen oder Postings in sozialen Netzwerken erfolgen.
3. Gefälschte Websites
Cyberkriminelle wurden in den letzten Jahren zunehmend versiert in der Erstellung täuschend echt wirkender gefälschter Websites. Von Onlinebanking-Sites über Auktionsplattformen bis zu Internetkaufhäusern: Überall legen Betrüger Fallen aus in der Hoffnung, so in den Besitz von Kreditkartendaten oder anderen persönlichen Informationen zu gelangen.
McAfee Labs prognostiziert für die Zukunft eine weitere Zunahme von Betrugsversuchen in sozialen Netzwerken, etwa durch Links auf bösartige Websites, angebliche Freundschaftseinladungen oder Phishing. Es ist zu erwarten, dass die Betrüger dabei immer intelligenter vorgehen und ihre Angriffe zunehmend auf die Person des Opfers zuschneiden - insbesondere dann, wenn die Nutzer weiterhin in großem Stil Informationen über sich im Internet preisgeben.
Wer befürchtet, Opfer eines Cyberverbrechens geworden zu sein, kann sich auf der Website der McAfee Cybercrime Response Unit (www.mcafee.com/cru) darüber informieren, welchem Risiko er ausgesetzt war und welche nächsten Schritte er ergreifen kann.