Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zeigen sich bereits im gesamten Sektor Maschinenbau. Wie die aktuelle Verkaufsstatistik des KWF belegt, ist davon auch die Forsttechnik nicht ausgenommen.
So wurden im vergangenen Jahr (2008) in Deutschland nur 178 neue Rückezüge (Forwarder) verkauft, im Vorjahr waren es noch 275 (Rückgang um 36 %). Bei den Vollerntern (Harvestern) haben die Hersteller nur 123 Neuverkäufe gemeldet - gegenüber 235 im Jahr 2007 (Rückgang um 47 %).
Damit wurden im Jahr 2008 in Deutschland insgesamt nur rund 300 CTL-Maschinen (Cut-to-Length) verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr ist das insgesamt ein dramatischer Rückgang um 41 Prozent. Das Investitionsvolumen in diesem Bereich sank damit um ca. 60 Mio. Euro.
Die Geschäftsführende Direktorin des KWF, Dr. Ute Seeling erklärt, dass die Einbrüche im Sektor der forstlichen Großmaschinen damit in einem vergleichbaren Rahmen liegen wie im gesamten Maschinenbau. Allerdings räumt Sie ein, dass das Vorjahr (2007) in der Forstmaschinenbranche ein absolutes Spitzenjahr war; vor allem, weil durch den Sturm Kyrill großer Bedarf an Maschinen zur raschen Aufarbeitung der Katastrophe bestand.
Zurzeit hat sich die Marktlage deutlich verändert. Der Rückgang in der Baubranche hat auch zu einer sinkenden Nachfrage nach Rundholz geführt - und zwar sowohl seitens der Sägeindustrie, als auch der Holzwerkstoffindustrie.
Damit sind alle Akteure der Forst-Holz-Kette, in besonderer Weise jedoch die Forstlichen Dienstleistungsunternehmen und die Hersteller von Forsttechnik, aktuell in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Situation.
In einem vergleichweise kleinen, hoch spezialisierten Sektor des Maschinenbaus ist die aktuelle Krise gerade deshalb besonders alarmierend, weil Innovationen auf nicht absehbare Zeit verschoben werden müssen, bis der Markt wieder anzieht.
Dr. Seeling fordert deshalb, dass der Forst- und Holz-Sektor auch in den Konjunkturprogrammen von Bund und Ländern eine angemessene Berücksichtigung findet, um diese Durststrecke zu überwinden.