"In den vergangenen zehn Jahren haben wir alle Auszubildenden übernommen", sagt Geschäftsführer Dr. Josef Staub. Zurzeit bildet das Unternehmen vor allem im gewerblichen Bereich aus. Feinoptiker sowie Industriemechaniker mit der Fachrichtung Feingerätebau und Zerspanungsmechaniker für Dreh- und Frästechnik absolvieren derzeit ihre Ausbildung. Auf sie warten anspruchsvolle Aufgaben, denn sämtliche Maschinen in den Werkshallen in Bad Kreuznach sind computergesteuerte High-Tech-Geräte, die mit einer Präzision im 100stel-Millimeterbereich arbeiten.
Bewerber mit einem guten Hauptschulabschluss haben auch die Chance auf einen Ausbildungsplatz bei der Schneider-Gruppe. Doch stellen die Ausbilder schon bei der Auswahl der Auszubildenden hohe Anforderungen. Gute Noten in Chemie, Physik und Mathematik sind Pflicht. Hinzu kommt, dass das Unternehmen ein überdurchschnittliches Engagement von seinen Azubis erwartet. "Wir sind daran interessiert, unseren Nachwuchs langfristig an unser Unternehmen zu binden", so Geschäftsführer Dr. Josef Staub. "Daher schauen wir bei der Auswahl ganz genau hin." Und nicht immer sei es in jüngster Zeit leicht gewesen, geeignete Bewerber zu finden.
Dass die Schneider-Gruppe ihre Auszubildenden nach Kräften fördert, zeigt auch die Tatsache, dass künftig die sogenannte "Lehre plus" angeboten wird. Dabei erhalten die Auszubildenden nach dreieinhalb Jahren nicht nur den Gesellenbrief in ihrem jeweiligen Beruf, sondern können durch zusätzliche Unterrichtsstunden gleichzeitig die Fachhochschulreife erreichen, die ihnen den Weg zu einem Studium ermöglicht. Momentan werden drei Mitarbeiter an der Glasfachschule Zwiesel zu Feinoptik-Technikern ausgebildet, deren Vollzeitausbildung die Schneider-Gruppe fördert. Nach der Weiterbildung besteht eine Einstellungsgarantie. Für 2009 werden weitere Feinoptiker gesucht.
Ähnliches praktiziert die Schneider-Gruppe auch im kaufmännischen Bereich. Hier gibt es zurzeit zwar keine klassischen Auszubildenden. Zwei Sachbearbeiter absolvieren derzeit aber neben ihrer Tätigkeit ein "Bachelor of Arts"-Studium an der Fachhochschule in Mainz. "Das ist ein anspruchsvolles Studium, das zu hochqualifizierten Mitarbeitern führt", sagt Dr. Josef Staub nicht ohne Stolz.
Immer auf der Suche ist die Schneider-Gruppe nach Ingenieuren, vorwiegend aus dem Bereich Maschinenbau. Optikdesigner und ähnliche Spezialisten sind bisweilen so rar, dass der Kreuznacher Mittelständler auf der ganzen Welt nach geeigneten Fachkräften Ausschau hält. Dr. Josef Staub: "Optikfachleute sind nur sehr schwer zu finden. Deshalb hoffen wir, dass sich auch in Deutschland wieder mehr Studenten für diese Fachrichtung interessieren." Eine internationale Karriere ist dann fast sicher. Zurzeit absolviert ein Mitarbeiter ein Bachelor Studium an der Fachhochschule Gießen in Wetzlar. Für das kommende Jahr werden weitere Interessenten für diesen Abschluss gesucht.