- Deutlich zweistelliger Anstieg bei Auftragseingang und Umsatz
- EBITDA-Marge weiter verbessert
- Dividendenvorschlag 0,30 Euro je Aktie (+20 Prozent)
- Prognose für 2023: deutliche Umsatzsteigerung und Margenverbesserung erwartet
Zweistellige Zuwächse in allen Regionen – Profitabilität erneut stark verbessert
Der Photonik-Konzern Jenoptik hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Wachstumskurs weiter fortgesetzt. So stieg der Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche um 30,6 Prozent auf 980,7 Mio Euro (i.Vj. 750,7 Mio Euro). Das organische Wachstum lag bei 10,9 Prozent, insbesondere angetrieben durch eine anhaltend starke Nachfrage in der Division Advanced Photonic Solutions. In Deutschland verzeichnete Jenoptik vor allem akquisitionsbedingt mit einem Plus von 64,3 Prozent den stärksten Umsatzanstieg, gefolgt von Europa (ohne Deutschland) mit 32,3 Prozent. Amerika und Asien/Pazifik legten um 18,7 Prozent bzw. 13,5 Prozent zu. Insgesamt wurden 76,7 Prozent des Umsatzes im Ausland erzielt (i.Vj. 81,4 Prozent).
Das EBITDA stieg bedingt durch einen verbesserten Produktmix und Skaleneffekte erneut überproportional zum Umsatz und lag mit 184,1 Mio Euro um 47,0 Prozent über dem Vorjahreswert ohne Einmaleffekt von 125,2 Mio Euro. Die entsprechende Marge lag bei 18,8 Prozent (i.Vj. 16,7 Prozent).
Das EBIT wurde im Geschäftsjahr 2022 durch einen Einmalaufwand in Höhe von 13,9 Mio Euro beeinflusst, der insbesondere auf eine Neubewertung der Geschäftsperspektiven von INTEROB (Non-Photonic Portfolio Companies) zurückzuführen war. Vor diesem Hintergrund lag das EBIT mit 101,9 Mio Euro geringfügig unter dem Vorjahreswert von 108,1 Mio Euro, der zudem durch einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 30,5 Mio Euro begünstigt war.
Das Ergebnis der Aktionäre lag zudem beeinflusst durch höhere Steueraufwendungen bei 55,1 Mio Euro (i.Vj. 82,0 Mio Euro); das korrespondierende Ergebnis je Aktie bei 0,96 Euro (i.Vj. 0,90 Euro / 1,43 Euro ohne / mit Einmaleffekt). Auf die zum 30. Juni 2022 veräußerte VINCORION (aufgegebener Geschäftsbereich) entfiel ein Ergebnis nach Steuern von minus 6,8 Mio Euro nach minus 8,5 Mio Euro im Vorjahr. Es beinhaltet neben dem Ergebnis von VINCORION bis zum Closing auch das Ergebnis aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs.
Auftragseingang wächst dynamisch – Investitionen deutlich erhöht
Der Auftragseingang legte im abgelaufenen Geschäftsjahr sowohl organisch als auch akquisitionsbedingt um 26,6 Prozent auf 1.185,4 Mio Euro zu (i.Vj. 936,7 Mio Euro). Infolge der starken Nachfrage, die sich in einem hohen Auftragsbestand widerspiegelt (733,7 Mio Euro gegenüber 543,5 Mio Euro im Vorjahr), hat der Jenoptik-Konzern seine Investitionen weiter deutlich erhöht. Diese beliefen sich auf 106,0 Mio Euro nach 49,9 Mio Euro im Vorjahr und entfielen vor allem auf den Neubau einer Hightech-Fabrik in Dresden für die Halbleiterausrüstungsindustrie, den neuen Standort der bisherigen BG Medical in Berlin, das Mitarbeiterrestaurant in Jena sowie in Maschinen und Ausrüstung. Zudem wurde die Reinraumproduktion am Standort in Jupiter, Florida, ausgebaut.
Hoher Free Cashflow; bilanziell und finanziell weiter sehr gut aufgestellt
Der Free Cashflow vor Zinsen und Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche legte trotz deutlich höherer Investitionen von 43,2 Mio Euro auf 82,7 Mio Euro zu. Die entsprechende Cash-Conversion-Rate stieg auf 44,9 Prozent (i.Vj. 27,7 Prozent). Mit einer Eigenkapitalquote von 50,4 Prozent zum 31. Dezember 2022 (i.Vj. 44,4 Prozent), einer Nettoverschuldung von 479,0 Mio Euro (i.Vj. 541,4 Mio Euro) sowie einem Leverage (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) von 2,6 verfügt Jenoptik weiterhin über sehr solide Finanz- und Bilanzrelationen.
Dividendenerhöhung auf 0,30 Euro je Aktie vorgeschlagen
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG verfolgen das Ziel, die Aktionäre angemessen an der sehr guten operativen Geschäftsentwicklung zu beteiligen und gleichzeitig weitere Wachstumsinvestitionen zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund schlägt die Verwaltung der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,30 Euro je Aktie vor (i.Vj. 0,25 Euro je Aktie). Damit würde sich die Ausschüttungssumme um 20,0 Prozent auf 17,2 Mio Euro erhöhen.
Geschäftsentwicklung der Divisionen
Die Division Advanced Photonic Solutions entwickelte sich mit einem Umsatzzuwachs von 47,2 Prozent von 495,6 Mio Euro auf 729,6 Mio Euro sehr dynamisch. Hierzu trug neben einer anhaltend starken Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie die Ende 2021 akquirierte BG Medical/SwissOptic mit einem Umsatz von 160,4 Mio Euro bei. Das organische Wachstum lag bei 17,4 Prozent. Die EBITDA-Marge der Division verbesserte sich auf 23,3 Prozent nach 22,8 Prozent im Vorjahr ohne Einmaleffekt. Der Auftragseingang legte um knapp ein Drittel von 674,9 Mio Euro auf 891,8 Mio Euro zu. Aufgrund des hohen Auftragseingangs stieg der Auftragsbestand zum Jahresende 2022 um 35,1 Prozent auf 581,4 Mio Euro (31.12.2021: 430,2 Mio Euro).
Die Division Smart Mobility Solutions verzeichnete vor dem Hintergrund temporärer Lieferengpässe zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 einen moderaten Umsatzzuwachs von 3,8 Prozent auf 114,3 Mio Euro (i.Vj. 110,1 Mio Euro). Die Profitabilität verbesserte sich im Jahresverlauf deutlich, erreichte jedoch mit einer EBITDA-Marge von 16,9 Prozent nicht ganz den Vorjahreswert von 17,4 Prozent. Unbeeinflusst von der Liefersituation stieg der Auftragseingang um 7,9 Prozent auf 125,8 Mio Euro (i.Vj. 116,5 Mio Euro). Der Auftragsbestand lag bei 65,7 Mio Euro gegenüber 54,3 Mio Euro im Vorjahr.
Die Non-Photonic Portfolio Companies verzeichneten aufgrund einer insbesondere zu Jahresbeginn schwächeren Nachfrage der Automobilindustrie einen Umsatzrückgang von 6,4 Prozent auf 132,3 Mio Euro (i.Vj. 141,3 Mio Euro). Eine deutliche Nachfragebelebung im Jahresverlauf führte zu einem Anstieg des Auftragseingangs um 15,4 Prozent auf 163,4 Mio Euro (i.Vj. 141,6 Mio Euro). Das EBITDA belief sich, beeinflusst durch Belastungen aus Projekten im Bereich Automation, auf 2,7 Mio Euro. Im Vorjahreswert von 5,4 Mio Euro war demgegenüber ein Ertrag aus der Veräußerung des nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts enthalten.
Ausblick für 2023: deutliche Umsatzsteigerung und Margenverbesserung erwartet
Der Vorstand der JENOPTIK AG ist aufgrund des guten Auftragseingangs, des hohen Auftragsbestands und des anhaltend positiven Verlaufs in den photonischen Kerngeschäften, vor allem im Halbleiterausrüstungsbereich, optimistisch, im Geschäftsjahr 2023 weiteres profitables Wachstum zu erzielen. So erwartet Jenoptik 2023 einen Umsatz von 1.050 Mio Euro bis 1.100 Mio Euro und eine EBITDA-Marge von 19,0 bis 19,5 Prozent. Jenoptik wird auch im Geschäftsjahr 2023 weiter in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten investieren und geht daher davon aus, dass die Investitionen deutlich über dem Vorjahresniveau von 106,0 Mio Euro liegen werden. Die Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass sich die geopolitischen Risiken nicht verschlechtern. Hierzu gehören unter anderem der Ukraine-Konflikt mit den eingeleiteten Sanktionen und möglichen Auswirkungen auf Preisentwicklungen, Energieversorgung und Lieferketten. Mögliche Portfolioveränderungen sind in dieser Prognose nicht berücksichtigt.
Telefonkonferenz für Journalisten, Analysten und Investoren
Der Vorstand der JENOPTIK AG wird am 29. März 2023 um 11:00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz mit Analysten, Investoren und Journalisten (in englischer Sprache) durchführen.
- Audio: telefonische Einwahl: +49 (0)30 23 25 311 73
- Link zur Online-Präsentation.
Diese Nachricht kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Jenoptik-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Derartige Faktoren können zum Beispiel geopolitische Konflikte, Wechselkursschwankungen, Zinsänderungen, Pandemien, die Markteinführung von Konkurrenzprodukten oder Änderungen in der Unternehmensstrategie sein. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche in die Zukunft gerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.