Das inzwischen langanhaltende Niedrigzinsumfeld – ein rascher Anstieg der Zinsen ist nicht zu erwarten – macht auch den Indexpolicen zu schaffen, denn die Überschussbeteiligung – nach wie vor der entscheiden Faktor für die Renditeaussichten dieser Produktgattung – muss regelmäßig von Anbieterseite gesenkt werden. Nachdem im vergangenen Jahr einige Anbieter ihre Indexpolice aus dem Angebot genommen haben, ist die Anzahl diesmal konstant geblieben. Auch diesmal haben einige Anbieter ihre Indextarife überarbeitet und sich dem Thema Nachhaltigkeit angenommen. So haben die AXA, die Barmenia, die SV-Versicherung, die Stuttgarter, der Volkswohl Bund und die Württembergische ihre Auswahl um nachhaltige Indizes ergänzt. Zudem hat die AXA das Indexmodell für den Cap-basierten Europa Aktienindex verändert. Neben einem monatlichen Cap gibt es jetzt zusätzlich einen monatlichen Floor. Dies bedeutet, dass bei der Ermittlung der maßgeblichen Indexrendite monatliche Renditen nach oben und unten beschränkt sind. Dies hat den Vorteil, dass sehr schlechte Monate nicht mehr vollständig in die Rendite einfließen, sondern eben nur beschränkt auf z.B. minus 1,5 Prozent. Im Gegenzug dafür ist der Cap etwas geringer.
Nach einem turbulenten Börsenjahr 2020 mit dem Corona-Crash kennt der deutsche Aktienindex (DAX) nur eine Richtung und erreichte Ende vergangenen Jahres einen neuen Höchststand von über 16.000 Punkten. Davon profitierten auch viele Kunden/-innen von Indexpolicen und erzielten überdurchschnittlich hohe Gutschriften aus der Indexpartizipation. Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr in 2021 endete, knapp fünf Prozent. In der Spitze wurden sogar mehr als 10 Prozent erreicht. Lediglich Indexjahre, die im ersten Quartal 2021 endeten, erzielten kaum Gutschriften aus der Indexpartizipation, da bei der Ermittlung der Indexrendite der „Corona-Crash“ mit eingeflossen ist.
Während in den vergangenen Jahren Indexpolicen auf Basis eines Multi-Asset-Index oftmals eine höhere Performance aufwiesen, gaben im letzten Jahr die Aktienindizes den Ton an. Mit einer durchschnittlichen Rendite von 5,6 Prozent lagen Indexmodelle mit einem reinen Aktienindex deutlich vor Modellen mit einem Multi-Asset-Index mit durchschnittlich 2,8 Prozent. „Dies zeigt wieder einmal, dass es nicht das Indexmodell schlechthin gibt. Je nach Kapitalmarktphase haben die jeweiligen Indexpolicen ihre Vor- bzw. Nachteile“, so Michael Hauer weiter.
Einen Marktüberblick über die Indexrenditen (2021) und über die unterschiedlichen Indexmodelle finden Sie hier: Indexpolicen in der Corona-Krise – IVFP analysiert Renditen von Indexpolicen
Die Indexrenditen der vergangenen Jahre sowie eine ausführliche Erklärung der Funktionsweise von Indexpolicen stehen Ihnen unter https://www.ivfp.de/category/publikationen/indexpolicen/ zur Verfügung.