Die Ausschussvorsitzende gab einen Ausblick auf die Arbeit des IHK-Digitalisierungsausschusses. Das Gremium setzt sich regelmäßig mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen der Digitalisierung auseinander. In den vergangenen Sitzungen hatte sich das Fachgremium beispielsweise intensiv mit der KI-Verordnung der EU beschäftigt. Ein weiteres zentrales Thema für die Region ist die Energiewende samt deren Digitalisierung. Heike Niederau-Buck unterstrich dies mit den Worten: „Wo kann das Thema besser diskutiert und begreifbar gemacht werden als bei der EnBW ODR?“
Matthias Steiner, Geschäftsführer der Netze ODR GmbH, gab einen Einblick in die Leistungsfähigkeit des größten Verteilnetzbetreibers der Region. Die EnBW ODR und ihre Tochtergesellschaft Netze ODR tragen mit ihrem Mittel- und Niederspannungsnetz sowie dem Gasverteilnetz maßgeblich zur Energieversorgung Ostwürttembergs und der Region Donau-Ries bei. Besonders beeindruckend ist die Einspeiseleistung von 1,5 Gigawatt aus über 36.000 Energieerzeugungsanlagen im Netzgebiet, wovon 74 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. Matthias Steiner: „Diese Zahlen verdeutlichen Bedeutung und Umfang der Energiewende in unserer Region sowie gleichzeitig die enormen Herausforderungen, vor denen die Netze ODR steht. Der wachsende Anteil an dezentraler Energieerzeugung erfordert einen massiven Ausbau unserer Verteilnetze, um die Vielzahl neuer Einspeisepunkte effektiv zu erschließen.“
Matthias Törner, Bereichsleiter IT bei der EnBW ODR AG, sieht die Digitalisierung als Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen der Energiewende. „Durch die Digitalisierung können wir die Netze effizienter betreiben und die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz verbessern“, so Törner. Die EnBW ODR setze bereits verschiedene digitale Technologien ein, um die Energiewende voranzutreiben. Dazu gehören beispielsweise Sensoren zur Überwachung des Stromnetzes, intelligente Zähler zur Messung des Stromverbrauchs und Datenanalyseplattformen zur Optimierung der Netznutzung.
Neben den Herausforderungen der Energiewende und der Digitalisierung stand auch die neue EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2) auf der Tagesordnung der Sitzung. Diese verpflichtet Unternehmen dazu, ihre Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen zu verstärken, strengere Sicherheitsstandards zu etablieren und ihre IT-Systeme stets auf dem neuesten Stand zu halten. Rechtsanwältin Christina Kiefer von der Reusch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH erläuterte die wichtigsten Anforderungen des Gesetzes und gab praktische Tipps zur Umsetzung.