Auch aus Sicht der Kammern ist die planwirtschaftliche, pauschale Verteilung von Studienplätzen und Mitteln auf die Hochschulen im Land unabhängig vom tatsächlichen Bedarf und den unterschiedlichen Kosten je nach Studiengang kontraproduktiv. Vetterlein: „Wir hatten uns angeboten, mit dem Sachverstand der Wirtschaft den künftigen Fachkräftebedarf abzuschätzen, um die Mittel auf die Studiengänge und Fächer zu konzentrieren, die auch gebraucht werden.“ Jetzt befürchten die hessischen IHKs, dass „billige“ Studienplätze aufgebaut werden, statt das Geld in technische und naturwissenschaftliche Fächer zu stecken, in denen der Fachkräftemangel besonders groß sein wird.
Dass die Landesregierung der Hochschule Darmstadt die von dieser nicht mitgetragenen Ziele schlicht verordnet, ist aus Sicht der IHKs mehr als nur schlechter Stil: „Dies ist hoffentlich ein einmaliger Rückfall in alte Zeiten und nicht das, was das Wissenschaftsministerium unter mehr Selbstständigkeit der Hochschulen bis hin zur Autonomie versteht. Auch die Ministerialbürokratie muss begreifen, dass zu Vereinbarungen die Zustimmung von mindestens zweien erforderlich ist“, so Vetterlein.