Die derzeitige Geschäftslage bewerten immerhin fünf Sechstel der mittelständischen Unternehmen im IHK-Bezirk als "gut" (35 Prozent) oder "zufrieden stellend" (49 Prozent). 16 Prozent bewerten ihre aktuelle Lage dagegen als "schlecht". Damit liegt der Saldo - also die Differenz zwischen "gut" und "schlecht" Antworten - mit knapp 19 Punkten weiterhin über dem Saldo zu Beginn des Aufschwungs 2006.
Im Unterschied zur aktuellen Lage werden die Erwartungen für die kommenden Monaten weniger optimistisch eingeschätzt.. Einen Einbruch der Geschäftstätigkeit oder gar eine Rezession sieht die IHK Frankfurt allerdings nicht. Den 28 Prozent der Unternehmen, die eine Verbesserung ihrer Geschäftslage erwarten, stehen lediglich 22 Prozent gegenüber, die von einer zukünftig schlechteren Lage ausgehen - im Saldo plus sechs Punkte. "Es gibt also keinen Anlass zur Schwarzmalerei. Schließlich erwarten immer noch mehr Mittelständler eine Verbesserung ihrer Geschäftslage als eine Verschlechterung", so Bollin-Flade.
Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Nachfrage nach deutschen Produkten aus wichtigen Absatzländern im Zuge der allgemein schwächeren Weltkonjunktur spürbar nachlassen könnte. Den hohen Außenwert des Euro gegenüber dem US-Dollar sehen 85 Prozent der Unternehmen nicht als problematisch an, da ein Großteil des Handels mit dem Euroraum erfolgt. Die Exporterwartungen des Mittelstandes sinken - sie verbleiben allerdings mit einem Saldo von zehn Punkten weiterhin im positiven Bereich. Viele Unternehmen haben ihre Wettbewerbsfähigkeit in den letzten Jahren deutlich erhöht und sind deshalb gut aufgestellt für das rauere weltwirtschaftliche Klima.
"Die Politik ist jetzt gefordert, das Vertrauen der Verbraucher und der Unternehmen in die wirtschaftliche Kraft des Standortes zu untermauern. Mindestlöhne schaden den Unternehmen ebenso wie die gegenwärtigen Vorschläge zur Reform der Erbschaftsteuer - hier sehen wir dringend Nachbesserungsbedarf", so Bollin-Flade.