Insgesamt bewerteten im Juni gut 30 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 58 Prozent mit befriedigend und knapp 12 Prozent mit schlecht. Besonders stark verbessert hat sich die Lage in der Industrie. Aus diesem Bereich kommen erstmals seit Krisenbeginn im Herbst 2008 wieder mehr "Gut"- als "Schlecht"-Meldungen. Das gilt selbst für die besonders von der Krise betroffenen Branchen Stahl, Fahrzeugbau und Maschinenbau; der Maschinenbau profitiert davon, dass die Nachfrage nach Investitionsgütern jetzt auch im Inland anzieht.
Gut laufen die Geschäfte vor allem in der Medizintechnik und in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Überwiegend positive Meldungen kommen auch aus der Elektroindustrie, dem Stahlbau und von den Herstellern von Metallwaren. Im Ernährungsgewerbe halten sich die positiven und negativen Stimmen in etwa die Waage. Die Bauwirtschaft überwindet die witterungsbedingte Delle vom Jahresbeginn. Nach wie vor schwierig ist die Lage in der Glas- und Keramikindustrie.
In den Dienstleistungsbranchen hat sich die Lage gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Die Meldungen zur Geschäftslage bleiben hier per saldo leicht positiv. Am besten laufen die Geschäfte im Versicherungsgewerbe. Hier konnten sich die Unternehmen insbesondere bei Kfz-Versicherungen und bei der privaten Vorsorge gegen den Trend gut behaupten. Die IT-Branche meldet zwar nicht mehr ganz so gute Geschäfte wie in den Vormonaten, ist aber ganz überwiegend noch zufrieden mit der Lage. Das gilt im Großen und Ganzen auch für den Handel, das Verkehrsgewerbe, die Kreditinstitute und die unternehmensnahen Dienstleister. Eher schlecht als recht laufen die Geschäfte dagegen im Hotel- und Gaststättenbereich.
Weitere Entspannung auf dem Arbeitsmarkt
Die Saarwirtschaft wird in der zweiten Jahreshälfte weiter wachsen. Das signalisieren die Erwartungen der Unternehmen: Insgesamt rechnen derzeit 18 Prozent der befragten Unternehmen mit besseren, 74 Prozent mit gleich bleibenden und nur acht Prozent mit schlechteren Geschäften. Der IHK-Erwartungsindikator ist gegenüber dem Vormonat zwar leicht gefallen, bleibt aber weiter deutlich positiv. "Das bedeutet", so Giersch, "dass die Saarwirtschaft im zweiten Halbjahr auf einem robusten Wachstumskurs bleiben wird."
Die anhaltende Belebung der Konjunktur stützt die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit, die im Saarland bereits dreimal in Folge gesunken ist, wird in den Sommermonaten weiter sinken. Die Kurzarbeit wird sich kräftig zurückbilden. In der Industrie sind die personellen Anpassungsprozesse weitgehend abgeschlossen. Die Beschäftigung stabilisiert sich hier zunehmend. In den Dienstleistungsbranchen wird per saldo weiter Beschäftigung aufgebaut, nicht zuletzt in der Zeitarbeit, wo die Beschäftigungspläne schon seit einigen Monaten wieder in Richtung Zuwachs deuten.