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IHK: Ein Prozent Saar-Wachstum in 2013 - Export bleibt Wachstumstreiber

Chancen auf sinkende Arbeitslosigkeit im zweiten Halbjahr

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Die IHK Saarland sieht die Saarwirtschaft zum Jahreswechsel insgesamt in einer guten Verfassung. Sie verfügt über ein attraktives Produktangebot, ist preislich wettbewerbsfähig, gewinnt auf den Wachstumsmärkten in Asien und Amerika zusätzliche Marktanteile und kann sich auf eine motivierte Arbeitnehmerschaft stützen. Diese Faktoren bildeten in Verbindung mit einer leicht anziehenden Weltkonjunktur eine gute Basis für ein etwas stärkeres Wachstum in 2013. "Die Saarwirtschaft dürfte in 2013 einen Tick stärker wachsen als die deutsche Wirtschaft im Ganzen. Für wahrscheinlich halten wir ein Saarwachstum von rund einem Prozent gegenüber 0,7 Prozent im Bund (Prognose des DIHK). Der Arbeitsmarkt wird robust bleiben. Zu einer weiter steigenden Beschäftigung dürfte es allerdings frühestens im zweiten Halbjahr kommen. Die Arbeitslosenquote kann dann in Richtung 6 Prozent sinken." So äußerte sich IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch zu den Aussichten im kommenden Jahr.

Die IHK gründet ihre Hoffnungen vor allem auf die starke Exportorientierung der Saarindustrie und auf erste Anzeichen für eine Belebung der Weltkonjunktur. In den USA und in China deuten die Frühindikatoren darauf hin, dass sich das Wachstum dort im Frühjahr leicht beschleunigen wird. Der Internationale Währungsfonds sagt für 2013 eine Zunahme des Welthandels von 4,5 Prozent und des weltweiten Sozialprodukts von 3,5 Prozent voraus. Giersch: "Wenn es dazu kommt, wird unsere exportstarke Wirtschaft davon profitieren. Wir erwarten für das kommende Jahr ein Exportplus von 4 bis 5 Prozent."

Positive Impulse sind auch wieder von der Binnennachfrage zu erwarten. So sollte sich der im Zuge der Eurokrise gebildete Investitionsstau in Deutschland mit der fortschreitenden Erholung der Eurowirtschaft im kommenden Jahr allmählich auflösen. Zudem lässt die stabile Arbeitsmarktlage auf leicht steigende private Konsumausgaben hoffen.

Bilanz 2012: Beschäftigung auf Rekordniveau, aber eher bescheidenes Wachstum

Das Jahr 2012 endet für die Saarwirtschaft mit einem insgesamt befriedigenden Ergebnis. Zu den Pluspunkten zählen vor allem die weiter gestiegenen Exporte, die insgesamt hohe Kapazitätsauslastung und die robuste Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. "Die Beschäftigung bewegte sich während des ganzen Jahres auf Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit blieb relativ niedrig. Die Zahl der Ausbildungsverträge erreichte im IHK-Bereich trotz Bewerbermangel erneut ein hohes Niveau. Und: Das Saarland konnte einmal mehr als Exportland punkten. Das Wirtschaftswachstum fiel dagegen mit von uns geschätzten 0,7 ähnlich bescheiden aus wie im Bund. Nach zwei wachstumsstarken Jahren und mit Blick auf die Rezession in Südeuropa ist das aber kein schlechtes Ergebnis." So bilanzierte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch die wirtschaftliche Entwicklung der Saarwirtschaft in diesem Jahr.

Ausfuhren auf Rekordniveau

Die Saarindustrie konnte bei Umsätzen und Auftragseingängen erneut etwas stärker zulegen als die Industrie im Bund. Sie erzielte in den ersten zehn Monaten des Jahres einen Umsatzzuwachs von 2,1 Prozent (Bund: 1,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Der wichtigste Wachstumstreiber war wie in den beiden Vorjahren der Export. Er legte um 2,8 Prozent zu (Bund: 2,3 Prozent). Giersch: "Bemerkenswert ist, dass der kräftige Einbruch der Ausfuhren in die südeuropäischen Länder um mehr als 30 Prozent durch Zuwächse in Richtung Amerika und Asien (jeweils über 20 Prozent) mehr als ausgeglichen wurde. Der Exportrekord aus 2011 in Höhe von 15 Milliarden Euro wird in diesem Jahr noch übertroffen." Besser als im Bund hat das Saarland auch bei den Auftragseingängen abgeschnitten. In den ersten zehn Monaten konnte die Saar-Industrie ein leichtes Plus von 0,2 Prozent verbuchen, während bundesweit ein Minus von 3,0 Prozent in den Büchern steht.

Zu verdanken ist diese relativ günstige Entwicklung der Saar-Industrie vor allem dem Fahrzeugbau und dem Maschinenbau, die ihren Umsatz in den ersten zehn Monaten um 6,4 beziehungsweise 4,6 Prozent steigern konnten. Zuwächse verzeichneten zudem das Ernährungsgewerbe (3,8 Prozent) und die Gießereien (2,7 Prozent). In der Stahl- und Metallindustrie erzielten die Hersteller von Metallerzeugnissen ein Umsatzplus, während die Stahlindustrie ins Minus rutschte*.

Ein ausreichendes Fachkräfteangebot sichern!

2013 wird ein Jahr, in dem die Landespolitik die Weichen konsequent in Richtung Zukunft stellen muss. Folgende Handlungsfelder müssen aus Sicht der IHK vorrangig sein:

- Mit Blick auf den sich verschärfenden Fachkräftemangel ist die von Landesregierung, Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften und Arbeitsagentur gemeinsam entwickelte Strategie zur Fachkräftesicherung rasch mit Leben zu füllen. Hierzu notwendig sind substanzielle Beiträge aller Beteiligten. Die IHK wird in enger Abstimmung mit der Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehen. Sie wird sich verstärkt in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und in der Berufsorientierung engagieren, Best-Practice-Prozesse (z. B. Wettbewerb "Unternehmen Familie") vorantreiben und sich weiter und verstärkt an gemeinsamen Projekten (z. B. "AnschlussDirekt", "KompetenzCenter Ü 55", Servicestelle "Arbeit und Leben im Saarland") beteiligen. Allein zum Saarland-Marketing wird die IHK einen Beitrag von jährlich 500 000 Euro beisteuern.

- Bei den Landesfinanzen geht es vor allem darum, dass trotz Schuldenbremse ausreichende Spielräume für die Zukunftsgestaltung bleiben. Das macht es erforderlich, bei den konsumtiven Ausgaben und insbesondere bei den Personalkosten bis Ende des Jahrzehnts energisch zu sparen. Wenn keine Wunder auf der Einnahmenseite geschehen, wird der vorgesehene Abbau von 2.400 Stellen beim Land nicht ausreichen. Die Landesregierung sollte das Jahr 2013 deshalb nutzen, ein tragfähiges "Zukunftskonzept Saarland 2020" zu entwickeln und verbindliche Eckpunkte für eine stimmige Finanz- und Personalplanung festzulegen, die gleichfalls bis zum Ende des Jahrzehnts reicht.

- Das Saarland muss Energieland bleiben. Gerade unsere Exportwirtschaft ist auf eine bezahlbare und sichere Energieversorgung angewiesen. Dazu sind die Voraussetzungen für eine Ertüchtigung des Kraftwerkspark hier im Land zu schaffen.

- Die Saarwirtschaft und insbesondere die exportorientierte Industrie ist auf ein ausreichendes Angebot an Zeitarbeit angewiesen, um auf Nachfrageschwankungen flexibel reagieren zu können. Bestrebungen in Bund und Land, das Instrument Zeitarbeit wieder stärker zu reglementieren, sollten nicht weiter verfolgt werden.

- Mit Blick auf die Stahlindustrie sollte die Kapazität der Moselschleusen schnellstmöglich durch den Bau von zweiten Schleusenkammern erhöht werden. Hier ist der Bund gefordert. Dass er jetzt zumindest für die Schleuse in Trier die Mittel bereitstellt, ist ein erster Lichtblick. Zudem brauchen wir dringend Investitionen zum Erhalt und zur Ertüchtigung unseres Straßen- und Schienennetzes.

* Zwischen den beiden Branchen kam es in diesem Jahr zu einer statistischen Umgruppierung, so dass die in der amtlichen Statistik ausgewiesenen Umsatzveränderungen (Stahlindustrie: -10,9 Prozent, Hersteller von Metallerzeugnissen: + 12,7 Prozent) ein verzerrtes Bild geben.

In der anhängenden Excel-Tabelle finden Sie statistische Daten zur saarländischen Industrie sowie eine Grafik.
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