Derzeit bewerten 45 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 47 Prozent mit befriedigend und 8 Prozent mit schlecht. In der strukturprägenden Industrie melden vor allem der Fahrzeugbau, die Keramikindustrie, die Ernährungswirtschaft, die Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik sowie die Gummi- und Kunststoffindustrie gute Geschäfte. Etwas verhaltener aber durchaus noch zufriedenstellend ist die Lage im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, bei den Gießereien, im Stahlbau und in der Pharmaindustrie. In der Stahlindustrie drücken weltweite Überkapazitäten auf die Preise. Giersch: „Im gesamten Jahr 2015 dürfte die Saarindustrie erneut stärker zulegen als die Industrie bundesweit. Immerhin lag das Umsatzplus an der Saar im ersten Halbjahr um rund 6 Prozentpunkte über dem Zuwachs im Bund.“
In der Bauwirtschaft bleibt die Geschäftslage trotz leichter Aufwärtstendenzen weiter durchwachsen. Die Gründe dafür sind vor allem die schwache Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand und der rückläufige Wohnungsbau. Zufrieden zeigen sich dagegen die Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich. Hier liegen die Meldungen über gute oder befriedigende Geschäfte unverändert bei rund 96 Prozent.
Schwellenländer dämpfen Wachstumsdynamik
In den kommenden Monaten werden die Auftriebskräfte eher gedämpft bleiben. In der Saarwirtschaft rechnen rund 9 Prozent der Unternehmen mit besseren, 83 Prozent mit gleichbleibenden und 8 Prozent mit schlechteren Geschäften. Dabei zeichnen sich für die einzelnen Branchen unterschiedliche Verlaufsmuster ab. Im Handel und in den Dienstleistungsbereichen wird die Nachfrage nicht zuletzt wegen der positiven Arbeitsmarktentwicklung und des erneut gesunkenen Ölpreises weiter zulegen. Die Industrie dürfte dagegen vor dem Horizont der Konjunkturschwäche in den Schwellenländern und vor allem in China nur noch verhalten wachsen. „Wenn die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt strauchelt, dämpft das nicht nur unsere Exporte dorthin, sondern indirekt auch unsere Ausfuhren in jene Länder, die ebenfalls enge Handelsbeziehungen mit China unterhalten. Auf mittlere und lange Sicht werden die Ausfuhren in die Schwellenländer aber weiterhin wichtige Wachstumstreiber für unsere Wirtschaft bleiben“, so Giersch.