Die wichtigsten Kennzahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der professionellen Reinigungsbranche wurden auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Industrieverbands Hygiene und Oberflächenschutz (IHO) in Hamburg präsentiert. Alfred Stöhr, Vorsitzender des IHO Vorstandes, konnte den anwesenden Teilnehmern und Journalisten berichten, dass der Gesamtbranchenumsatz 2016 in Deutschland bei über 1,02 Milliarden Euro lag. Dabei wurden von den Unternehmen mehr als 7.300 Mitarbeiter beschäftigt. Mit 4,7 Prozent lagen die Aufwendungen der Branche für Forschung und Entwicklung im vergangenen Jahr, trotz eines Rückgangs um 0,2 Prozentpunkte, weiterhin über dem Durchschnitt der chemischen Industrie. Dem gegenüber stehen 2,5 Prozent Aufwendungen für Folgekosten aus der vorwiegend europäischen Gesetzgebung. Eine Steigerung um 0,3 Prozentpunkte. Bereits 2015 waren diese Ausgaben von 1,5 auf 2,2 Prozent rasant angestiegen und erschweren somit nach wie vor die Rahmenbedingungen für die Industrie.
Alfred Stöhr sagte hierzu auf der Mitgliederversammlung des IHO: „Die wirtschaftliche Entwicklung ist positiv. Ziel sollte es sein, diese in eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu überführen. Es besteht allerdings eine klare Gefährdung der Innovationsstärke unserer Branche. Darunter leiden insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen.“
Es drohen ein Rückgang von Produktneuentwicklungen sowie ein Wegfall von Spezialprodukten. Auf die Innovationen der Reinigungsmittelhersteller sind diverse Branchen angewiesen. Eine weitere Negativdynamik des derzeitigen Trends würde sich auf die Lebensmittelindustrie, die Metallindustrie, das Gesundheitswesen, die Gastronomiebranche oder die gewerbliche Reinigungsindustrie im öffentlichen Raum auswirken. Durch mangelnde Hygiene aufgrund fehlender Desinfektionsmittel entstehe „eine Gefahr für Patienten, Kunden, Dienstleister, Gäste oder medizinisches Personal“, so Stöhr.