Nach der IfM-Studie stieg in Deutschland in 2014 abermals die Anzahl der freiberuflichen Existenzgründungen, während die Gründungen im gewerblichen Bereich sanken. Insgesamt wagten im vergangenen Jahr 81.100 Personen den Schritt einer freiberuflichen Existenzgründung - 1.700 mehr als im Jahr zuvor. Auch für das laufende Jahr rechnet das IfM Bonn damit, dass sich der gegenläufige Trend im Gewerbe und bei den Freien Berufen fortsetzen wird.
Für diese Entwicklung seinen im Wesentlichen zwei Gründe verantwortlich: Zum einen sinke die Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen, weil sich seit Januar 2014 weniger rumänische und bulgarische Bürger selbstständig machten. Diese waren zuvor aufgrund der eingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit häufiger in eine eigenständige gewerbliche Tätigkeit ausgewichen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Zum anderen steige die Nachfrage nach hochspezialisierten und individualisierten Dienstleistungen, was viele Personen zu einer Existenzgründung in den Freien Berufen veranlasse. Impulse für Gründungen erwachsen laut IfM Bonn aus der Dienstleistungsnachfrage durch Regierungs- bzw. Verwaltungseinrichtungen, Unternehmenszentralen sowie zahlreiche kulturelle Institutionen. Gleichzeitig bringen die dort ansässigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein großes Arbeitskräftepotenzial mit tendenziell hoher Affinität zur Selbstständigkeit hervor.