"Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen hat in den vergangenen Jahren immer wieder Meilensteine für die Branche gesetzt, Dafür danke ich ihnen auch im Namen der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen", würdigte der parlamentarische Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe (CDU) das Engagement des iGZ im Rahmen seiner Rede auf dem iGZ-Bundeskongress in Potsdam. Nach der Begrüßung durch die iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian betonte Brauksiepe das Interesse der Politik, gemeinsam mit dem iGZ auch künftig an Richtlinien für gute und faire Zeitarbeit zu arbeiten. Das Motto des Bundeskongresses, "Zeichen guter Zeitarbeit", unterstreiche die fortschrittliche Entwicklung des Verbandes. Für die Bundesregierung sei ein fairer und akzeptabler Rechtsrahmen für die Zeitarbeitsbranche wichtig. "Zeitarbeit ist für die Bundesregierung keine prekäre Beschäftigung", sagte der Staatssekretär vor den rund 400 Teilnehmern des Kongresses. Brauksiepe dankte dem Verband für den richtungsweisenden Ethikkodex, der ein weiterer großer Schritt für die Zeitarbeitsbranche bedeute. Zum Thema Lohnangleichung verwies Brauksiepe darauf, dass die Regierung den Tarifvertragsparteien auf jeden Fall Zeit lasse, die Verhandlungen zu einem guten Ende zu bringen: "Wir sind nicht mit der Stoppuhr unterwegs, aber wir wollen nicht bis zum Herbst warten", erinnerte er an das Ultimatum der Politik. Daniel Goffart, Ressortleiter Wirtschaft und Politik des Handelsblatts, lud anschließend die Politik aufs Podium: Beate Müller-Gemmeke (Die Grünen), Dr. Heinrich Kolb (FDP), Josip Juratovic (SPD) sowie Gitta Connemann (CDU) gaben ihre Statements zur Zeitarbeit ab und diskutierten mit dem Forum. Als selbsternanntes "Dessert" nach der Mittagspause empfahl sich der ehemalige Arbeits- und Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Clement. Er bemängelte das hohe Maß an Eingriffen der Politik in das Wirtschaftsgefüge und appellierte, nie erfolgreiche Reformen ohne Not zu ändern: "Never change a winning reform", appellierte Clement. Der Minister richtete den Blick zurück und erinnerte daran, dass die tariflichen Errungenschaften der Vergangenheit dafür gesorgt haben, dass ehemals Arbeitslose wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Bereits bei den damaligen Gesprächen sei Equal Pay plus Tariföffnungsklausel vereinbart worden. Durch die Nutzung der Klausel sei eine tarifliche Regelung für die Zeitarbeit erst möglich geworden. Leider sei es allerdings zu Missbräuchen durch christliche Gewerkschaften und via konzerninterner Überlassung gekommen, aber es sei mit Drehtürklausel und Lohnuntergrenze darauf reagiert worden. Nun gehe es um einen weiteren Schritt, den Equal Pay-Ansatz möglichst in das bestehende Tarifgefüge einzuarbeiten. "Lohnfindung ist Sache der Tarifpartner und ich finde es gut, wenn es dabei bleibt", stellte Clement fest und unterstrich, er verstehe den ständigen ruf der Gewerkschaften nach gesetzlicher Regelung im Bereich der Löhne nicht. Er sei überzeugt, die Zeitarbeit werde gebraucht. Das Reagieren auf Wirtschaftskrisen sei nur mit flexiblen Beschäftigungsformen zu bewältigen. "Mit dem Mindestlohn, dem Ethikkodex, dem Kompetenzpass und den derzeitige Tarifverhandlungen setzt der iGZ weiterführende Impulse für die Zeitarbeit", stellte Clement fest. "Sie sind auf einem guten Weg", schloss Wolfgang Clement. Moderiert von Erwin Stickling, Chefredakteur, Personalwirtschaft, diskutierten Holger Piening, Leiter der iGZ-Tarifkommission, Matthias Seidel, Bertelsmann AG, Martin Kamp, CDA-Hauptgeschäftsführer, Dr. h. c. Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit a. D., Prof. Dr. Peter Schüren, Institut für Arbeits-, Sozial- und Wirtschaftsrecht, über das Thema "Zeitarbeit in der tariflichen Sackgasse". Der Kongress endete mit dem Vortrag "Social Media als Rekrutierungsinstrument für Fachkräfte" des Referenten Klaus Eck, Eck Kommunikation.
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