Mit dem ersten Datenqualitätsgipfel Mitte Oktober hat Human Inference ins Schwarze getroffen. Rund 250 Gäste waren der Einladung des Softwareherstellers ins Schloss Vaeshartelt gefolgt. "Das zeigt: Das Thema Datenqualität tritt aus seinem Nischendasein", so Hugo Verwijs, CEO von Human Inference mit Hauptsitz im niederländischen Arnheim. Kein Wunder, seien doch Unternehmen aller Branchen inzwischen durch Compliance-Regeln und die wachsende Forderung nach mehr Transparenz gezwungen, sich dem Thema zu widmen.
Jahrelang als reines IT-Problem vom Management vernachlässigt, wächst deshalb inzwischen vielerorts die Erkenntnis, dass die Qualität von Daten nicht nur Chefsache ist, sondern jeden im Unternehmen angeht. "Denn auch die besten Werkzeuge helfen nicht weiter, wenn nicht schon bei der Eingabe darauf geachtet wird, dass die Informationen vollständig und korrekt sind", betonte Andreas Bitterer, Vice-President Research beim Beratungsunternehmen Gartner in seinem Eröffnungsvortrag. Die Folgen seien oft fatal. "Entscheidungen, die auf fehlerhaften Daten basieren, sind reine Bauchentscheidungen. Und die kosten jährlich Milliarden."
Wie Bitterer bestätigten auch andere renommierte Referenten: Rund 95 Prozent aller Firmen weltweit operieren auf Basis zweifelhafter Daten. Und das ist keinesfalls die Schuld der Informationstechnik. "In den Fachabteilungen läuft es falsch", lautete die Diagnose von Peter Chamoni, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Duisburg-Essen. Durch die Etablierung einer Data Governance, die die Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Datenqualitätsmanagement klar regelt, könnten die Unternehmen seiner Meinung nach das Problem in den Griff bekommen.
Dass dies durchaus möglich ist, erfuhren die Gäste in den Vorträgen zahlreicher Anwender. Experten namhafter Unternehmen, wie z.B. T-Systems, West LB oder Schufa informierten in drei parallelen Vortragsreihen über die Bedeutung von zuverlässiger Informationen für die Prozesskette. "Der rege Austausch und das durchweg positive Feedback der Teilnehmer zeigen, dass wir mit unserem Datenqualitätsgipfel genau den richtigen Nerv getroffen haben", freut sich Human Inference-CEO Hugo Verwijs. Grund genug, direkt eine Fortsetzung ins Auge zu fassen: "Das Thema ist ein Dauerbrenner und wir stehen erst am Anfang. Einer Wiederholung des Gipfeltreffens im kommenden Jahr steht damit nichts entgegen", so Verwijs.