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Parodontale und Implantat-Therapie im Spannungsfeld zwischen Lifestyle und Lebensqualität

DGP-Jahrestagung vom 15.-17. September 2011 in Baden-Baden - Tagungsbericht

(PresseBox) (Hanau, )
Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) fand in diesem Jahr vom 15.-17. September im Kongresshaus Baden-Baden statt. Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen nutzten knapp 700 Teilnehmer die Gelegenheit, mit nationalen und internationalen hochkarätigen Referenten das Spannungsfeld von Lebensqualität und Lifestyle über die Grenzen der Zahnmedizin hinaus zu diskutieren. Mit der Wahl des neuen Präsidenten der DGP Prof. Dr. Peter Eickholz von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. fand die Veranstaltung bereits am Donnerstag ihren ersten Höhepunkt.

Unterstützende Parodontitistherapie als Schlüssel zum Erfolg

Unter dem Motto "Recall ist nicht alles, aber ohne Recall ist alles nichts!" informierten sich rund 130 Teilnehmer am Freitagmorgen auf dem Heraeus - Symposium über "Lebensqualität durch unterstützende Parodontitistherapie (UPT)". Renommierte Experten gaben neben Basisinformationen zur UPT einen Einblick in neueste, wissenschaftlich basierte, Entwicklungen.

Nach kurzer Begrüßung durch Dr. Marianne Gräfin Schmettow, Leitung Scientific Relations & Communication International Heraeus Dental und Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger von der Universitätsklinik Freiburg, eröffnete Priv. Doz. Dr. Bettina Dannewitz, Universitätsklinikum Heidelberg, das Programm mit einem Vortrag über die Bedeutung der UPT. Sie brachte gleich zu Anfang das Motto der Veranstaltung auf den Punkt: Nur durch eine regelmäßige und effektiv strukturierte Erhaltungstherapie kann das Ergebnis der aktiven Parodontitisbehandlung stabilisiert und ein langfristiger Erfolg gesichert werden. Denn die subgingivale mechanische Instrumentierung im Rahmen der Parodontitis-Behandlung bewirkt keine hundertprozentige Entfernung der parodontalpathogenen Keime, was bereits nach 3 bis 7 Tagen zu einer Rekolonisierung führt.

Daher ist das primäre Ziel der UPT das Wiederauftreten bzw. die Progression von Parodontalerkrankungen zu verhindern oder zu minimieren und damit einem Zahnverlust vorzubeugen. Ein Rezidiv der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, setzt neben der regelmäßigen Beurteilung der individuellen Plaquekontrolle durch Erhebung von Indizes auch eine gute Patientencompliance voraus: "Der Patient muss zum Manager seiner Erkrankung gemacht werden", so Dr. Dannewitz. Die Expertin unterstrich abschließend die Bedeutung einer regelmäßigen Schulung und Weiterbildung der Praxismitarbeiter sowohl auf manueller als auch auf kommunikativer Basis. Durch die hohe Prävalenz von Parodontalerkrankungen in Deutschland kann ein effektives und gut strukturiertes Recallsystem nur dann in den Praxisalltag etabliert und die Masse an Patienten bewältigt werden, wenn der Zahnarzt mit hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammenarbeitet, die große Anteile des Recalls selbständig übernehmen können.

Professor Eickholz knüpfte an den Vortrag von Dr. Dannewitz an und referierte zum Thema "Lokale Antibiotika in der UPT", für deren topische subgingivale Applikation es zwei Indikationen gibt: zum einen als Unterstützung der Reinstrumentierung bei persistierenden Taschen, um den Therapieeffekt zu verbessern, zum anderen als Alternative zur subgingivalen Reinstrumentierung, um unerwünschte Effekte wie Substanzabtrag oder Hypersensibilität zu vermeiden. Eine klinische Studie mit dem 14%igem Doxycyclin-Gel Ligosan® Slow Release ergab einen zusätzlichen Nutzen bei der adjunktiven Applikation zu Scaling and Root Planing (SRP) und vergleichbar gute Ergebnisse bei der Anwendung anstelle von Scaling und Wurzelglättung. Neuere Untersuchungen bestätigen einen positiven klinischen Effekt der subgingivalen Antibiotikagabe auch für die Therapie periimplantärer Infektionen und bei Furkationsbeteiligung während der UPT.

Bei der Frage, an welchen Kriterien der Erfolg parodontaler Therapie konkret gemessen werden kann, verwies Eickholz auf die Qualitätsstandards der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft (SSO) zur Beurteilung des Behandlungsziels. Dabei repräsentiert Standard A, der eine Resttaschentiefe bis 5 mm toleriert, den im Normalfall anzustrebenden Behandlungsausgang. Sondierungstiefen ? 5 mm gelten als pathologisch und stellen eine Indikation zur Reinstrumentierung dar. Diese Empfehlung basiert auf dem Ergebnis einer Übersichtsstudie, die belegt, dass das Risiko für einen Zahnverlust während der Unterstützenden Parodontitistherapie ab 6 mm residualer Sondierungstiefe deutlich ansteigt.

Die wissenschaftliche Leiterin des Symposiums Professor Ratka-Krüger ging im letzten Vortrag des Tages auf die Bedeutung der risikoorientierten UPT ein, die nachweislich einen hohen Stellenwert im parodontalen Behandlungskonzept einnimmt. Regelmäßig und konsequent durchgeführt, ist sie der Schlüssel für einen langfristigen Therapieerfolg. Die Risikoeinschätzung auf verschiedenen Ebenen nach Lang & Tonnetti (2003) ermöglicht eine individuelle Risikoanalyse und vermeidet somit eine Unter- oder Überversorgung. Dabei beeinflusst die patientenbezogene Risikoabschätzung die Recallintervalle und die zahn- und zahnflächenbezogene Risikobestimmung die therapeutische Intervention. "Die regelmäßige Teilnahme am Recall ist eine wesentliche Voraussetzung für den Behandlungserfolg", so Ratka-Krüger. Sie stellte zudem einen Zusammenhang zu Kompetenzen der Gesprächsführung her, die in der postgraduierten Ausbildung ebenfalls ein wichtiges Thema ist. Gelingt es dem Zahnarzt, den Patienten durch eine motivierende Gesprächsführung mit ins Boot zu holen und insbesondere seine Compliance zu steigern, dann kann ein Rezidiv der Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt und damit einem Zahnverlust vorgebeugt werden.

Im Anschluss an das Symposium gewährte Dr. Marianne Gräfin Schmettow Vertretern verschiedener Fachjournale erste Einblicke in die laufende Anwendungsbeobachtung zur Anwendung von Ligosan® Slow Release in der adjunktiven Parodontitistherapie. Die Zwischenauswertung drei Monate nach Behandlung, bei der neben der reduzierten Taschentiefe auch ein sichtbarer Entzündungsrückgang bei rund 75 Prozent der betrachteten Zähne zu verzeichnen ist, kann als ein deutlicher Erfolg der Therapie gewertet werden.

Lebensqualität bestimmt auch weiteren Verlauf der DGP-Jahrestagung

Im weiteren Verlauf der DGP-Jahrestagung stand unter anderem das Thema Halitosis im Mittelpunkt. Bei der Beurteilung von Lebensqualität rückt die Wahrnehmung von Mundgeruch in zunehmendem Maß in das Bewusstsein von Patienten. Mehrere Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland ermöglichten dem interessierten Fachpublikum einen aktuellen Überblick über die Entwicklungen in der Äthiopathogenese, Diagnostik und Therapie der Halitosis. Entgegen der weitverbreiteten Ansicht, dass Mundgeruch eine Pathologie des Gastrointestinaltraktes zugrundeliegt, konnte in zahlreichen Untersuchungen belegt werden, dass die Mundhöhle der mit Abstand häufigste Entstehungsort für Mundgeruch ist. Die deutlich zunehmende Zahl von Patienten in speziellen Mundgeruchssprechstunden dokumentiert einerseits den enormen Bedarf seitens der Bevölkerung, zeigt aber auch, dass mit einer solchen Spezialsprechstunde die Hemmschwelle über das Tabuthema Mundgeruch zu sprechen, überwunden werden kann.

Prof. Dr. Ian Needleman aus London widmete seinen Vortrag "What periodontics may contribute to quality of life" dem Leitthema der Veranstaltung und stellte den Zusammenhang zwischen Lebensqualität und Mundgesundheit her. Anhand einer Studie belegte er den messbaren Einfluss einer parodontalen Erkrankung auf die Lebensqualität. Er ging auf die Messung der sogenannten oralen Lebensqualität (OLQ) ein, die Aussagen über den psychosozialen Einfluss oraler Erkrankungen und deren Auswirkungen auf Aktivitäten des täglichen Lebens erlaubt. Die Messung der OLQ trägt wesentlich zur Entscheidungsfindung hinsichtlich der besten Therapieoption bei und bleibt daher auch für die Zukunft ein wichtiges Forschungsfeld. Aus dem objektiven klinischen Erfolg und der subjektiven OLQ-Bewertung ließen sich Aufwand und Kosten-/Nutzen-Analysen durchführen und aus dem Gesamtbild könnten neue Therapiestandards geschaffen werden.

Prof. Dr. Iain Chapple aus Birmingham konnte mit seinem Beitrag "You are what you eat! Nutrition and periodontal health" den Nachweis erbringen, dass durch eine gezielte Lebensmittelauswahl der Entzündungsprozess am Zahnfleisch günstig beeinflusst werden kann. Die Parodontitis ist ein multifaktorielles Geschehen, bei dem aus heutiger Sicht die Ernährung eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Zahlreiche Studien belegen, dass einige Ernährungsfaktoren einen direkten Einfluss auf die Gesunderhaltung parodontaler Gewebe haben. Eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen kann das Fortschreiten parodontaler Erkrankung begünstigen, da das geschädigte Gewebe aufgrund der notwendigen Reparaturprozesse auf eine höhere Nährstoffversorgung angewiesen ist.

Die mit hochkarätigen Referenten besetzte DGP-Jahrestagung 2011 hat sicherlich dazu beigetragen, in Zukunft die individuellen Wünsche und Anforderungen der Patienten mit geeigneten Therapien noch besser erfüllen zu können - ganz im Sinne des persönlichen Lifestyles und einer hohen Lebensqualität.

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Der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen mit einer 160-jährigen Tradition. Unsere Kompetenzfelder umfassen die Bereiche Edelmetalle, Materialien und Technologien, Sensoren, Biomaterialien und Medizinprodukte, Dentalprodukte sowie Quarzglas und Speziallichtquellen. Mit einem Produktumsatz von 4,1 Mrd. € und einem Edelmetallhandelsumsatz von 17,9 Mrd. € sowie weltweit über 12.900 Mitarbeitern in mehr als 120 Gesellschaften hat Heraeus eine führende Position auf seinen globalen Absatzmärkten.

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