- Verdoppelung des Umsatzes bis 2020 geplant
- Hohe Investitionen für Innovationen
- Stärkung von Forschung und Entwicklung in den Regionen und am Stammsitz in Hanau
Der Hanauer Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus hat seine Strategie für zukünftiges Wachstum geschärft. "Heraeus ist über viele Jahre sehr erfolgreich gewesen. So können wir aus einer Position der Stärke heraus unsere Strategie noch besser auf langfristig profitables und deutlich stärkeres Wachstum als bisher ausrichten", sagte Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH, bei der Bilanzpressekonferenz. Das Unternehmen hat bereits eine Reihe von Initiativen gestartet, die bis zum Jahr 2020 für den Wachstumsschub sorgen sollen.
So investiert Heraeus in den nächsten Jahren einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in Forschung und Entwicklung sowie die entsprechende Infrastruktur. Ein Schwerpunkt liegt dabei am Unternehmensstammsitz in Hanau, wo bis Ende 2016 ein modernes Innovationscenter zur bereichsübergreifenden Forschungsarbeit entstehen wird. Die Innovationsarbeit ist Grundlage, um die Positionen von Heraeus in den Weltmärkten auszubauen und stärker zu wachsen als der Markt.
Der Fokus liegt dabei auf attraktiven Zukunftsmärkten, für die Heraeus das interne Know-how übergreifend in Clustern bündelt. "Mit unserem interdisziplinären Ansatz werden wir neue Trends und Chancen für Heraeus identifizieren und unsere Technologie-Roadmap noch enger an der unserer Kunden ausrichten", so Rolf Najork, der in der Heraeus Geschäftsführung unter anderem für Technologie und Innovation zuständig ist. Im Mittelpunkt stehen neue Produkte, die einen spürbaren Nutzen für den Endkunden bringen. Die immer kürzer werdenden Innovationszyklen in zahlreichen Abnehmerbranchen, allen voran die Elektronikindustrie, bieten Heraeus erhebliches Wachstumspotenzial.
Die gut gefüllte Innovationspipeline wird in den nächsten Jahren das organische interne Wachstum beschleunigen. Bei aller Veränderung und Dynamik steht das Unternehmen fest auf den Werten, die Heraeus von jeher ausmachen. "Unsere Erfolgsgeschichte verdanken wir vor allem unserer Fähigkeit, Produkte zu entwickeln, die unseren Kunden einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen. Das schaffen wir nur dank der ausgewiesenen Technologiekompetenz unserer Mitarbeiter", sagte Rinnert.
Gestützt auf die ausgesprochen gute finanzielle Basis und die hohen liquiden Mittel will Heraeus aber auch weiter durch Akquisitionen wachsen. "Wir wollen auch in Zukunft unser Technologieportfolio durch Zukäufe abrunden bzw. interessante neue Märkte erschließen", so Jan Rinnert. Bis 2020 will Heraeus so den Produktumsatz mehr als verdoppeln.
Ein erster Schritt in die Richtung dieser Akquisitionsstrategie ist die Beteiligung des Geschäftsbereichs Heraeus Medical an dem britischen Start-up Unternehmen Locate Therapeutics, Nottingham. Das Unternehmen hat mit der TAOS (Targeted Orchestrated Signaling)-Technologie eine patentierte Polymer-Plattform entwickelt welche den Wundheilungsprozess beschleunigt und dabei die Wirkung zugegebener rezeptorenverbindender Wirkstoffe, lokaler Medikamentengaben sowie zellbasierter Therapien fördert. Heraeus beteiligt sich langfristig an der Entwicklung dieser Wundheilungs-Therapie, um das bestehende Portfolio des Geschäftsbereichs für die chirurgische Orthopädie und Unfall- und Biochirurgie zu ergänzen.