Den Hintergrund dieser ungewöhnlichen Sicherheitsüberprüfung, die jährlich stattfindet, erklärt Sönke Nissen, Leiter des Technikstandortes Niebüll von Schleswig-Holstein Netz, einem HanseWerk-Unternehmen: „Unsere Leitung liegt in der Regel mindestens 1,20 Meter unter dem Wattenmeer. Liegt sie jedoch frei, kann sie beispielsweise durch Boote beschädigt werden.“
So funktionierte die Überprüfung: Direkt neben der Gasleitung liegt ein Begleitkabel, auf das Kollegen von Föhr aus vor Start der Arbeiten ein Signal aufgaben – auf diese Weise konnten die Fachleute die Lage der Leitung orten. „Einer unserer Fachmänner trug ein Kabelsuchgerät mit Tiefenmesser bei sich, mit dem er das Signal empfangen und die Tiefe der Leitung direkt ablesen konnte“, erklärt der zuständige Koordinator Ralf Binge des HanseWerk-Unternehmens SH Netz.
Wenn die Anzeige eine zu geringe Tiefe erfasst hat, notierte der zweite Experte von SH Netz die Stelle auf dem mitgeführten GPS-Gerät. Zur Sicherheit hatten die beiden Fachleute eine Boje dabei, um eine eventuell freigelegte Stelle der Gasleitung zu markieren – diese musste aber nicht zum Einsatz kommen.
Da die Prüfung der Gasleitung stark tiden- und wetterabhängig ist, endete der Einsatz auf Föhr rechtzeitig vor Erreichen der Flut. Streckenweise kamen sogar kleine Motorboote zum Einsatz, um Priele zu überwinden. „Hätten wir freigelegte Stellen entdeckt, wäre die Gasleitung zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingespült worden,“ erklärt Ralf Binge. Diese Schritte können wegen der Gezeiten nicht am selben Tag erledigt werden. „Wenn die Leitung in der erforderlichen Tiefe liegt, stellt sie keine Gefahr für Umwelt, Schifffahrt oder Wattwanderer dar.“