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Handwerkerparken: "Die Nahversorgung der Anwohner muss sichergestellt sein"

Freiburger Handwerksorganisationen luden Gemeinderäte zur Stadtbegehung

(PresseBox) (Freiburg im Breisgau, )
In Freiburg ist die Diskussion um die Neuordnung der innerstädtischen Verkehrsflächen in vollem Gange. Der PKW-Verkehr soll nach dem überwiegenden Willen der Stadtgesellschaft und der Politik weitgehend aus der Stadt verbannt werden. Das Handwerk stellt sich gegen eine pauschale Einschränkung aller motorisierten Verkehrsteilnehmer und fordert eine differenziertere Betrachtung. Bei einer Begehung durch die Innenstadt machten Kreishandwerkerschaft und Handwerkskammer den Freiburger Gemeinderäten sichtbar, mit welchen verkehrstechnischen Schwierigkeiten die Handwerksbetriebe zu kämpfen haben und wo sich die Lage noch verschärfen könnte. Alle Fraktionen bescheinigten daraufhin Handlungsbedarf.

„Mobilität im Handwerk ist eine grundlegende Voraussetzung für gute und effiziente Arbeit“, stellte Dr. Handirk von Ungern-Sternberg, Mitglied der Geschäftsleitung der Handwerkskammer Freiburg, in seiner Begrüßung klar. Nahezu alle Handwerksbetriebe, die im Bau- oder Baunebengewerbe tätig sind, benötigen ihr Fahrzeug als fahrende Werkstatt oder fahrendes Teile- und Ersatzteillager, um beim Kunden die Aufträge abarbeiten zu können. Aber auch in anderen Gewerken ist die direkte Erreichbarkeit des Fahrzeugs wesentlich für die Arbeit beim Kunden. Dafür fehlen im Innenstadtbereich die Parkflächen.

Widersprüche in der Stadtpolitik

Aus Sicht des Handwerks gibt es deutliche Widersprüche in der Stadtpolitik, formulierte die Kammer: „Einerseits soll gebaut und saniert werden und alle sollen die Klimawende gemeinsam erreichen. Auf der anderen Seite wird die praktische Ausführung immer schwieriger.“ Gemeinsam entwickelte Instrumente wie die Handwerkerplakette und die Notdienstplakette funktionieren gut. Diese würden aber aufgrund knapper werdender Parkmöglichkeiten immer wirkungsloser. Ungern-Sternberg stellte eine klare Forderung: „Ein schönes Stadtbild ist wünschenswert, aber die Nahversorgung der Anwohner muss sichergestellt sein. Das heißt: Das Handwerk muss in der Lage sein, seine Arbeit auch in der Innenstadt effektiv und effizient machen zu können.“

Handwerker meiden die Innenstadt

„Mehrere unserer Betriebe sehen sich schon jetzt aufgrund fehlender Abstellmöglichkeiten ihres Werkstattfahrzeuges am Einsatzort arbeitstechnisch nicht mehr in der Lage, Aufträge in innerstädtischen Bereichen anzunehmen“, berichtete der Freiburger Kreishandwerksmeister Michael Rauber. Häufig verteuere sich die Auftragsausführung selbst für kleinste Reparaturarbeiten erheblich, wenn das Werkstattfahrzeug nach dem Entladen weit entfernt abgestellt werden muss oder zwangsläufig anfallende Bußgelder bei unvermeidlichen Verstößen eingepreist werden müssen. „Ein „weiter so“ wird dazu führen, dass sich für handwerkliche Dienstleistungen in gewissen städtischen Bereichen keine Handwerker mehr finden oder sich diese noch erheblich verteuern.“

Pauschale Umwidmung von Park- und Abstellflächen muss gestoppt werden

„Das Handwerk stellt sich nicht gegen die Zielsetzung einer fahrradfreundlichen und autofreien Stadt. Die Kreishandwerkerschaft fordert jedoch eine differenzierte Herangehensweise mit Ausnahmeregelungen für die wichtigen Versorgungsdienstleister. Ebenso müssen privilegierte Abstellflächen in der Kernstadt, aber auch in anderen betroffenen Stadtteilen für Handwerksbetriebe und sonstige Berechtigte ausgewiesen werden“, so Bernhard Ritter, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Freiburg, in seinen Ausführungen.

Lieferverkehrsregelungen erschweren Disposition von Aufträgen

Zudem empfahlen Kreishandwerkerschaft und Handwerkskammer eine Überprüfung der Lieferverkehrszeiten in der erweiterten Fußgängerzone im Freiburger Innenstadtkern. Die derzeitigen Regelungen erschweren die Disposition von handwerklichen Reparaturaufträgen (insbesondere im Zusammenspiel mehrerer Gewerke) erheblich und verteuern diese Aufträge.

Längere Be- und Entladevorgänge besser regeln

Die Handwerksvertreter fordern zudem eine Regelung für länger andauernde Be- und Entladevorgänge, wenn das Fahrzeug am Einsatzort im eingeschränkten Halteverbot abgestellt werden muss. Das Abstellen eines Fahrzeugs während eines solchen Vorgangs in einer Tiefgarage ist realitätsfern und aufgrund der Fahrzeugmaße in vielen Fällen gar nicht möglich.

Die Mitglieder des Gemeinderats – rund ein Drittel der Räte nahm an der Begehung teil – zeigten sich beeindruckt von den Ausführungen der Handwerker. Bei der Diskussion im Nachgang der Begehung wurde deutlich, dass alle anwesenden Fraktionen bei dem Themenfeld Handlungsbedarf sehen und sich um die rasche Erarbeitung von Lösungsansätze bemühen möchten. „Wir freuen uns darüber, dass wir die Gemeinderäte vom bestehenden Handlungsbedarf überzeugen konnten und sich die politischen Entscheidungsträger offen für einen lösungsorientierten Dialog in Abstimmung mit der Stadtverwaltung gezeigt haben. Dafür stehen wir natürlich gerne zur Verfügung,“ so Rauber.

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