Es ist Wahlkampf und entgegen der üblichen Gepflogenheiten vor Wahlen sprechen sich einige Parteien für Steuererhöhungen aus. Während bei den bisherigen Regierungsparteien CDU/CSU und FDP das meiste unverändert bleiben soll, dürfte es bei den Oppositionsparteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie Die Linke durchaus gravierende Veränderungen geben.
Auf 49 Prozent soll die Einkommenssteuer beispielsweise nach den Vorstellungen der SPD steigen – ab einem Jahreseinkommen von 100 000 Euro. Auch nach den Plänen der Grünen soll der Spitzensteuersatz auf 49 Prozent steigen, aber schon für Einkommen ab 80 000 Euro. Zusätzlich sehen sie eine einmalige Vermögensabgabe in Höhe von 15 Prozent vor, verteilt über 10 Jahre: Sie beträfe Vermögen ab einer Million Euro. Und die Linke geht mit ihren Steuerplänen erwartungsgemäß weiter als die übrigen Parteien. Sie sehen eine deutlich stärkere Belastung der höheren Einkommen und Vermögen vor. Hinzu kommt ein Reichensteuersatz von 75 Prozent für Einkommen ab einer Million Euro.
Dagegen soll sich bei der CDU/CSU nichts ändern. Weder eine Vermögensteuer, eine einmalige Vermögensabgabe, noch Änderungen bei der Erbschaftsteuer sind im Wahlprogramm der Union vorgesehen. Der Spitzensteuersatz bliebe demnach bei 45 Prozent, die Abgeltungsteuer auf Kapitalbeträge bei 25 Prozent.
Die Liberalen lehnen eine Verschärfung bei der Erbschaftsteuer – etwa den Wegfall von Privilegien für Betriebsvermögen – ebenso ab wie die Wiedereinführung der Vermögensteuer.
Auch bei anderen Themen wie der Altersvorsorge, der Ausgestaltung der Riester-Rente, der Zukunft der Rente mit 67 und der Besteuerung von Erträgen aus Kapitalvermögen unterscheiden sich die kandidierenden Parteien zum Teil deutlich. Die Grünen etwa wollen künftig Kapitalerträge, wie früher, der Einkommensteuer unterwerfen, also die Abgeltungsteuer abschaffen. Die SPD will die unter dem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück eingeführte Abgeltungsteuer auf 32 Prozent erhöhen und lässt offen, sie später abzuschaffen. Sogar Finanzminister Schäuble von der CDU erwägt ihre Abschaffung. Nur nach Ansicht der FDP hat sich die Abgeltungsteuer bewährt.
„Letztlich haben die unterschiedlichen Steuerpläne der Parteien zum Teil gravierende Auswirkungen auf die Höhe des zur Verfügung stehenden Haushaltseinkommens“, sagt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Private Finance & Wealth Management an der EBS Business School, Wiesbaden ist. Diese Differenzen können sich nach der Wahl spürbar im Portemonnaie der Bürger bemerkbar machen. Doch wie teuer sind die Steuerpläne der Parteien tatsächlich für den einzelnen Bürger? Wie der Finanzwissenschaftler Timm Bönke von der FU Berlin für die "Welt am Sonntag" errechnet hat, betragen die Unterschiede zwischen den Steuerplänen der einzelnen Parteien für Spitzenverdiener immerhin bis zu 80.000 Euro im Jahr.
„Wie auch immer die Wahl tatsächlich ausgeht - Sparer und Anleger sollten rechtzeitig die richtigen Schlüsse für ihre Vermögensplanung ziehen“, sagt Tilmes. Professionelle Unterstützung bei der Vermögensplanung leisten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger). Nur der CFP®-Zertifikatsträger ist in der Lage, durch den ganzheitlichen, vernetzten Ansatz, das heißt die Einbeziehung aller Einnahmequellen, Ausgabenposition und Vermögensbestandteilen sowie Verbindlichkeiten, einen umfassenden, langfristig orientierten Finanzplan zu erstellen.
„Panik und Kapitalflucht wären aber ein schlechter Ratgeber, selbst wenn eine Reichensteuer eingeführt werden sollte“, warnt Prof. Tilmes. Sinnvoll ist es stattdessen, in Ruhe zu analysieren, welche möglichen Auswege und Optimierungsmöglichkeiten es gibt. Mit Hilfe einer umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögenssituation, der Risikoeinstellung und einer Liquiditätsrechnung erarbeiten die CFP®-Zertifikatsträger Lösungsansätze, mit denen sich ein Anleger besser auf diese Entwicklungen vorbereiten kann.