Der Anteil der Schuldner bis 25 Jahre sank um 0,9 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent und erreicht damit den tiefsten Stand seit 1997. Klaus Engberding, als Geschäftsführer der EOS Gruppe verantwortlich für den Bereich Deutschland, begründet die Entwicklung: "In dieser Altersgruppe machte sich die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt am stärksten bemerkbar."
Der Anteil der Sozialschwachen unter den bis zu 25-jährigen Schuldnern ging um 7,3 Prozentpunkte auf 51,6 Prozent zurück. Als sozial schwach gelten Bezieher von Arbeitslosen- und Sozialgeld, Arbeitssuchende ohne finanzielle Unterstützung und Inhaftierte. Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnet Engberding für 2009 mit einer Umkehrung des positiven Trends und einer Verschärfung der gesamtwirtschaftlichen Situation. Engberding: "Die Veränderungen der Wirtschaftssituation spiegeln sich häufig erst mit einigen Monaten Verzögerung in der Entwicklung der Erwerbslosenzahlen wider."
Gesamtzahl der sozial schwachen Schuldner steigt wieder
Ein weiteres Ergebnis der Schuldnersozialstrukturstudie: Der Anteil sozial schwacher Schuldner stieg in 2008 wieder, nachdem er 2007 erstmals seit fünf Jahren rückläufig war. Der Wert wuchs im vergangenen Jahr um 0,7 Prozentpunkte auf 53,5 Prozent. Damit liegt er unter dem Höchstwert von 54,5 Prozent in 2006. Während in der Region Ost ein Rückgang des Anteils der sozial schwachen Schuldner gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen ist (um 0,9 Prozentpunkte auf 58,7 Prozent), steigt die Quote in der Region West um 2,8 Prozentpunkte auf 48 Prozent.
Die EOS Schuldnersozialstrukturstudie
EOS DID befragte 1240 Personen, die 2008 ihre Rechnungen trotz mehrfacher Mahnungen oder Vollstreckungstitel nicht oder nicht vollständig beglichen hatten. Abgefragt wurden Vermögensverhältnisse, persönliche Lebensumstände und sozialer Status. Die Untersuchung wird seit 1996 jährlich durchgeführt.