Ziel einer BürgerEnergiegenossenschaft ist es, gemeinsam mit den Kommunen deren Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Institutionen dabei zu unterstützen, lokale und regionale Energieprojekte zu realisieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiezukunft und zum Klimaschutz zu leisten.
Seit der Gründung der ersten Genossenschaft, die die Gemeinde Aichstetten im Landkreis Ravensburg zusammen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern und der EnBW im Juli 2008 aus der Taufe gehoben hat, folgten 21 weitere im ganzen Land. Zwei davon erst im vergangenen Monat: in den Gemeinden Biederbach (Landkreis Emmendingen, Schwarzwald) und Dettingen unter Teck (Landkreis Esslingen). Mittlerweile engagieren sich rund 3.000 Mitglieder in den 22 BürgerEnergiegenossenschaften, die mit gut vier Millionen Euro über ein beachtliches Gesamtkapital verfügen.
"Das ist eine echte Erfolgsgeschichte", stellt Andreas Kohler von der EnBW Regional AG fest, der die BürgerEnergiegenossenschaften betreut. "Wir freuen uns, dass unser Rat gefragt ist und die Kommunen unser Knowhow nutzen. Das unterstreicht das Vertrauensverhältnis, das zwischen uns und den vielen Kommunen im Lande besteht." Und die Erfolgsgeschichte werde weitergehen, prognostiziert EnBW-Projektleiter Michael Gutjahr. Aus ganz Baden-Württemberg lägen weitere Interessensbekundungen vor. "Dass unser Unternehmen als Berater ohne eigenes wirtschaftliches Interesse diese Projekte begleitet, liegt in unserem Selbstverständnis begründet", erklärt Gutjahr. Die EnBW Regional AG verstehe sich als Partner der Kommunen und unterstützt daher innovative und neue Wege in der kommunalen Energiepolitik und Energieerzeugung. Dazu gehöre auch die beratende Begleitung von BürgerEnergiegenossenschaften, insbesondere in der Gründungsphase.
Die Genossenschaftsmitglieder wollen Projekte vor der eigenen Haustür umsetzen. Im Vordergrund steht dabei die Nutzung erneuerbarer Energien. Mit Blick auf die örtlichen Gegebenheiten und den zur Verfügung stehenden Mitteln entwickeln sie adäquate Energieprojekte. Das kann in einem Fall die Nutzung von Sonnenenergie sein, im anderen bietet sich möglicherweise eher Wasserkraft an. Mitglied werden kann jeder ab einer Einlage von 100 Euro.
Geprägt durch die genossenschaftlichen Grundsätze Selbsthilfe - Selbstverwaltung - Selbstverantwortung fördern die Interessensgemeinschaften wirtschaftliche, soziale und kulturelle Ziele im Sinne einer dauerhaft nachhaltigen kommunalen Entwicklung im Interesse der Allgemeinheit. Die BürgerEnergiegenossenschaften leisten vor Ort - gerade auch im Hinblick auf die kommenden Generationen - konkrete Beiträge zu einer klimafreundlichen Energiepolitik. Das Genossenschaftsmodell mit seinem basisdemokratischen Ansatz bietet jedem Mitglied dasselbe Mitspracherecht und bei den gemeinsamen Entscheidungen genau eine Stimme, unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile.
Im November letzten Jahres haben die BürgerEnergiegenossenschaften in Baden-Württemberg ihren eigenen Verband gegründet, der sie nach der Gründung begleitet und in fachlichen Fragen unterstützt. Die Verbandsvorsitzende Elisabeth Strobel: "Die Gestaltung der Zukunft geht alle an." BürgerEnergiegenossenschaften seien daher eine lohnende Initiative für alle Bürgerinnen und Bürger, persönlich und aktiv Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Weitere Informationen unter: www.buerger-energie.de