Beim Quellluftverfahren wird ein kühler Luftstrom ebenerdig mit geringer Geschwindigkeit ausgeblasen. Dadurch bilden sich im Raum Schichten mit einem Temperaturgefälle von 1°C bis 2°C pro Meter. Die Rechner liegen dabei in den Zonen mit kühler Luft, die Klimasysteme entnehmen die Zuluft aus den Bereichen mit warmer Luft oberhalb der Rechner. Als Beispiele für Klimasysteme, die nach dem Quellluftverfahren arbeiten, stellte Richter die Produktlinien Hiwall TD, Hiline PID und die neue Hybridlösung HPS aus dem Portfolio von Emerson Network Power vor.
„Gegenüber herkommlichen Verfahren bietet das Quellluft-Konzept Kostenvorteile bereits bei der Ausstattung des Standortes“, erläuterte Richter. So könne auf Doppelböden oder Luftkanalnetze verzichtet werden. Gleichzeitig schaffe das Verfahren durch die warme Zuluft aus dem oberen Bereich des Raumes optimale Funktionsbedingungen für Verdampfer, Kondensator und Ventilatoren der Klimasysteme. Sie schlügen sich in geringerem Verschleiß der Komponenten und in niedrigem Energieverbrauch nieder.
Die Ausführungen veranschaulichte Richter durch den Vergleich zweier Telekommunikationsstandorte in Warschau. Anhand der Analyse des Energieverbrauches zeigte er auf, dass der Standort mit Quellluftverfahren bei vergleichbarer Wärmelast rund 25 Prozent weniger Energie benötigt als der mit Kaltlufteinblasung von oben ausgestattete Standort.
„Wenn zusätzlich Freikühleinrichtungen genutzt werden, lässt sich der Energieverbrauch weiter verringern“, so Richter weiter. Sogar die Rechner profitierten vom Quellluftverfahren: Die gleichmäßige Verteilung der Kaltluft verhindere Hotspots innerhalb der Telekommunikationsanlagen und im Shelter.