Während nach der Studie 29,9 Prozent der Unternehmen mit einer PMO die geplante Dauer ihrer Projekte bis maximal 10 Prozent überschreiten, gelingt das nur gut der Hälfte der Vergleichsgruppe ohne PMO (15,8 Prozent). Umgekehrt dauern nur 6,1 Prozent der Projekte mehr als 60 Prozent länger, wenn ein PMO eingerichtet ist. Unternehmen ohne PMO müssen das mit 19,7 Prozent mehr als dreimal so oft in Kauf nehmen.
Bei der Betrachtung der verwendeten Ressourcen sieht es ähnlich aus: 42,4 Prozent der PMO-gesteuerten Projekte bleibt innerhalb von maximal 10 Prozent Mehraufwand. Projekte ohne PMO dagegen erreichen diesen Wert nur zu 34,6 Prozent. Am unteren Ende der Skala, mit einem Mehraufwand von über 60 Prozent, wird der Vorteil eines PMO ebenfalls deutlich. Nur 1,4 Prozent der mit einem PMO gemanagten Projekte verbrauchen ein entsprechendes Ressourcen-Plus, fast dreimal so viel (4 Prozent) sind es dagegen, wenn kein PMO eingerichtet ist.
Auch bei der akkuraten Budgetplanung haben Unternehmen mit einem PMO die Nase vorn: Sie bleiben zu 43 Prozent innerhalb eines Rahmens von maximal 10 Prozent über Budget. Unternehmen ohne PMO schaffen das zu 36,6 Prozent. Auf der anderen Seite sind nur 1,4 Prozent der Projekte unter Kontrolle eines PMO mehr als 60 Prozent teurer. Ohne PMO liegt dieser Anteil viermal so hoch bei 5,6 Prozent.
PMO in der Finanzbranche bereits seit Jahren etabliert
Ein PMO, also eine zentrale Stelle zur Koordination von Projekten, besteht branchenübergreifend meist (65,6 Prozent) schon länger als ein Jahr, in 33,1 Prozent der Unternehmen sogar über drei Jahre. Lediglich 7,3 Prozent nutzen es zwischen sechs und zwölf Monaten, 25,8 Prozent kürzer als ein halbes Jahr.
Die Finanzbranche zeigt sich auch in diesem Punkt reifer als der Rest der Unternehmen. Nur 12,9 Prozent der Banken und Versicherungen hat ein PMO kürzer als sechs Monate, lediglich 3,2 Prozent zwischen einem halben und einem ganzen Jahr im Einsatz. Bis zu drei Jahre sind es dagegen in 38,7 Prozent, länger als drei Jahre sogar in 45,2 Prozent der Unternehmen. Dies ergibt zusammen 83,9 Prozent, bei denen das PMO ein Jahr oder länger besteht.
Das hat auch damit zu tun, dass in der Finanzbranche mit 69,5 Prozent deutlich häufiger mehr als 25 Projekte pro Jahr koordiniert werden müssen. Im Gesamtdurchschnitt trifft dies nur auf 51,2 Prozent der Unternehmen zu.
Über die Studie
Die Universität Erlangen und maxence business consulting hatten Anfang 2009 mit Unterstützung von Compuware in Deutschland 232 Unternehmen nach dem Einsatz einer zentralen Instanz zur Koordinierung von Projekten befragt. Die Unternehmen kamen aus den Branchen Informationstechnologie, Automobil, Banken und Versicherungen, Pharma/Chemie, Transport und Logistik, Telekommunikation sowie Energieversorgung. Die Befragten sind in ihren Unternehmen überwiegend Projektleiter (24,1 Prozent), gefolgt von Leitern des Projektbüros im Fachbereich Projektmanagement (22,8 Prozent), Mitarbeitern in diesem Büro (15,5 Prozent), Fachbereichs- und Abteilungsleitern (15,5 Prozent) sowie Vorständen und Geschäftsführern (8,6 Prozent).