Herr Sánchez, wie sehen Sie die Marktsituation der Flugzeugleasing-Branche angesichts der weltweit angespannten Wirtschaftslage?
Natürlich macht sich die weltweite Banken- und Wirtschaftskrise auch in der Flugzeugleasing-Branche bemerkbar. Die Stimmung auf der National Business Aviation Association (NBAA), der weltweit größten Flugzeug-Messe in den USA Anfang Oktober war in diesem Jahr zum ersten mal verhalten und nicht euphorisch. Weltweit liegen den Herstellern jedoch über 5.000 Bestellungen von neuen Luftfahrzeugen aus den letzten Jahren vor. Die für die Branche sehr hohe Auftragslage lässt darauf schließen, dass die derzeitige Krise besser bewältigt werden wird als nach 9/11. Außerdem kamen erstmalig über die Hälfte der Aufträge nicht aus den USA. Die neuen Abnehmer aus Osteuropa und Asien sind momentan noch nicht so stark von der Wirtschaftskrise betroffen. Insgesamt sind neue Aufträge aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage zurzeit allerdings rückläufig, vor allem bei den Mid-Size und Small-Size Luftfahrzeugen.
Auch in Deutschland entwickelt sich der Markt im Zuge der Krise schwächer als zuvor erwartet. Hierbei sollte man aber wissen, dass die letzten Jahre Rekordjahre für die Luftfahrtindustrie und für uns als Flugzeugfinanzierer waren. Denn Leasing von neuen und gebrauchten Geschäftsflugzeugen ist für viele Unternehmen eine sinnvolle Finanzierungs¬alternative. Der Kauf eines Flugzeugs belastet das Eigenkapital eines Unternehmens nur unnötig – Leasing dagegen schont die Bilanz. Zudem nehmen wir unseren Kundenunternehmen das Restwertrisiko am Ende der Laufzeit ab. Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise ist dies ein wichtiger Punkt, da so eventuell entstehende Verluste bei der Selbstverwertung ausgeschlossen sind. Generell sind Flugzeuge aber außerordentlich wertstabile Güter. Auch nach mehreren Jahren Nutzung kann der Marktwert eines Gebrauchtflugzeuges noch über dem Kaufpreis liegen – besonders in Zeiten langer Lieferpositionen.
Was sind gegenwärtige Entwicklungen?
Bedingt durch die Rekordjahre und die Beibehaltung der Produktionskapazitäten entstanden Wartezeiten auf ein Neuflugzeug von zwei bis drei Jahren. Häufig überbrücken Unternehmen mit dem Leasing eines gebrauchten Flugzeuges die Wartezeit auf ihre bestellte neue Maschine. GE Corporate Aircraft bietet seinen Leasingkunden als zusätzliche Leistung den Austausch des gebrauchten Flugzeuges gegen ein Neueres an.
Zurzeit kommen viele Small-Sized Luftfahrzeuge auf den Markt, auch Very Light Jets (VLJ) genannt, die neuerdings auch von einigen großen Herstellern angeboten werden. Wer früher kleine Propellermaschinen kaufte oder leaste, entscheidet sich heute häufiger für einen kleinen Jet.
Wie schätzen Sie die Entwicklungen für die nächsten Jahre ein?
Die Zukunftsaussichten bleiben positiv, werden aber natürlich vom Ausmaß und der Entwicklung der aktuellen Wirtschaftskrise abhängen. Derzeit wächst die Branche zwar nur in geringem Maße, 2010 erwarten wir jedoch ein größeres Marktwachstum. Die Hersteller prognostizieren sogar einen Aufwärtstrend bis 2015. Bisher hat sich ein Großteil des Flugzeugleasing¬geschäftes in Nordamerika abgespielt, das hat sich inzwischen verändert. Zukunftsmärkte sind vor allem Osteuropa, ebenso Südafrika, China, Lateinamerika und Indien.
Wer least Flugzeuge und wer sind beispielsweise Ihre Kunden?
Leasingnehmer im Flugzeugleasing sind in erster Linie Geschäftskunden. Damit meine ich aber nicht nur große Wirtschaftskonzerne; vielfach leasen auch unabhängige Organisationen, Landesregierungen, Krankenhäuser und Versicherungen Flugzeuge, um beispielsweise Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen, Organ-, Kranken- und Medikamententransporte organisieren zu können. Fliegende Ambulanzen machen rund 15 % unseres Bestandes aus, Privatkunden dagegen nur einen Anteil von fünf bis acht Prozent.
Wie funktioniert Flugzeugleasing im Einzelnen?
Wir bieten die komplette Finanzierungspalette für unsere Kunden an, von der klassischen Finanzierung bis zum Operate Lease. Die Entscheidung für das richtige Produkt richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Kunden.
Bei der reinen Finanzierung gewähren wir dem Kunden ein Darlehen, mit dem er dann das Flugzeug vom Hersteller oder Verkäufer erwerben kann. Wir erhalten im Gegenzug, ähnlich wie bei einer Immobilie, eine Hypothek als Sicherheit. Der Kunde zahlt dann an uns Zins und Tilgung.
Als Zwischenprodukt bieten wir dem Kunden die Möglichkeit, das Flugzeug bereits vom ersten Tag in der Bilanz aufzunehmen. Bei dieser Konstruktion ist GE der juristische Eigentümer des Luftfahrzeuges, der Kunde der wirtschaftliche Eigentümer.
In der Regel kommen Unternehmen, Organisationen oder Privatpersonen, die sich ein Flugzeug anschaffen wollen, direkt auf uns zu. Manchmal erfahren wir aber auch über unser weltweites Netz von ihren Absichten. In Deutschland gibt es derzeit etwa 800 Flugzeuge. Der Markt ist somit übersichtlich. Zusätzlich halten wir engen Kontakt mit den Herstellern und Operatoren. Häufig wenden sich Unternehmer an uns, die bereits ein konkretes Flugzeugmodell vor Augen haben, das sie für einen bestimmten Zweck, sei es privat, gewerblich oder im Werksverkehr einsetzen möchten. Wir treten dann in die Bestellung ein, kaufen das Objekt und verleasen es an den Interessenten. Die Laufzeiten der Leasingverträge richten sich nach der individuellen Kundensituation und betragen in der Regel 5 bis 10 Jahre. Nach Ablauf des Vertrages kann der Kunde entweder den Vertrag verlängern, das Luftfahrzeug an GE zurückgeben oder aber zu einem vertraglich festgelegten Kaufpreis erwerben. So geht der Kunde keinerlei finanzielles Risiko ein – egal wie sich der Flugzeugmarkt entwickelt.
Was sind die konkreten Vorteile, die der Kunde bei GE nutzen kann?
Der entscheidende Vorteil, den GE Corporate Aircraft gegenüber seinen Wettbewerbern hat, ist das globale Netzwerk mit weltweiten Kontakten. Dies ermöglicht es GE beispielsweise ein Flugzeug nach Ablauf der Vertragslaufzeit nicht nur in Deutschland oder Europa, sondern auch in den USA, Lateinamerika, Asien oder in Australien weiterzuverkaufen oder weiter zu verleasen. Dazu kommt unsere lokale Präsenz. In Europa haben wir Niederlassungen in London, Paris, Stockholm, Zürich und Düsseldorf. Mit dieser Aufstellung sind wir in der Lage in über 17 europäischen Ländern grenzüberschreitende Transaktionen durchzuführen.
Natürlich macht sich die weltweite Banken- und Wirtschaftskrise auch in der Flugzeugleasing-Branche bemerkbar. Die Stimmung auf der National Business Aviation Association (NBAA), der weltweit größten Flugzeug-Messe in den USA Anfang Oktober war in diesem Jahr zum ersten mal verhalten und nicht euphorisch. Weltweit liegen den Herstellern jedoch über 5.000 Bestellungen von neuen Luftfahrzeugen aus den letzten Jahren vor. Die für die Branche sehr hohe Auftragslage lässt darauf schließen, dass die derzeitige Krise besser bewältigt werden wird als nach 9/11. Außerdem kamen erstmalig über die Hälfte der Aufträge nicht aus den USA. Die neuen Abnehmer aus Osteuropa und Asien sind momentan noch nicht so stark von der Wirtschaftskrise betroffen. Insgesamt sind neue Aufträge aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage zurzeit allerdings rückläufig, vor allem bei den Mid-Size und Small-Size Luftfahrzeugen.
Auch in Deutschland entwickelt sich der Markt im Zuge der Krise schwächer als zuvor erwartet. Hierbei sollte man aber wissen, dass die letzten Jahre Rekordjahre für die Luftfahrtindustrie und für uns als Flugzeugfinanzierer waren. Denn Leasing von neuen und gebrauchten Geschäftsflugzeugen ist für viele Unternehmen eine sinnvolle Finanzierungs¬alternative. Der Kauf eines Flugzeugs belastet das Eigenkapital eines Unternehmens nur unnötig – Leasing dagegen schont die Bilanz. Zudem nehmen wir unseren Kundenunternehmen das Restwertrisiko am Ende der Laufzeit ab. Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise ist dies ein wichtiger Punkt, da so eventuell entstehende Verluste bei der Selbstverwertung ausgeschlossen sind. Generell sind Flugzeuge aber außerordentlich wertstabile Güter. Auch nach mehreren Jahren Nutzung kann der Marktwert eines Gebrauchtflugzeuges noch über dem Kaufpreis liegen – besonders in Zeiten langer Lieferpositionen.
Was sind gegenwärtige Entwicklungen?
Bedingt durch die Rekordjahre und die Beibehaltung der Produktionskapazitäten entstanden Wartezeiten auf ein Neuflugzeug von zwei bis drei Jahren. Häufig überbrücken Unternehmen mit dem Leasing eines gebrauchten Flugzeuges die Wartezeit auf ihre bestellte neue Maschine. GE Corporate Aircraft bietet seinen Leasingkunden als zusätzliche Leistung den Austausch des gebrauchten Flugzeuges gegen ein Neueres an.
Zurzeit kommen viele Small-Sized Luftfahrzeuge auf den Markt, auch Very Light Jets (VLJ) genannt, die neuerdings auch von einigen großen Herstellern angeboten werden. Wer früher kleine Propellermaschinen kaufte oder leaste, entscheidet sich heute häufiger für einen kleinen Jet.
Wie schätzen Sie die Entwicklungen für die nächsten Jahre ein?
Die Zukunftsaussichten bleiben positiv, werden aber natürlich vom Ausmaß und der Entwicklung der aktuellen Wirtschaftskrise abhängen. Derzeit wächst die Branche zwar nur in geringem Maße, 2010 erwarten wir jedoch ein größeres Marktwachstum. Die Hersteller prognostizieren sogar einen Aufwärtstrend bis 2015. Bisher hat sich ein Großteil des Flugzeugleasing¬geschäftes in Nordamerika abgespielt, das hat sich inzwischen verändert. Zukunftsmärkte sind vor allem Osteuropa, ebenso Südafrika, China, Lateinamerika und Indien.
Wer least Flugzeuge und wer sind beispielsweise Ihre Kunden?
Leasingnehmer im Flugzeugleasing sind in erster Linie Geschäftskunden. Damit meine ich aber nicht nur große Wirtschaftskonzerne; vielfach leasen auch unabhängige Organisationen, Landesregierungen, Krankenhäuser und Versicherungen Flugzeuge, um beispielsweise Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen, Organ-, Kranken- und Medikamententransporte organisieren zu können. Fliegende Ambulanzen machen rund 15 % unseres Bestandes aus, Privatkunden dagegen nur einen Anteil von fünf bis acht Prozent.
Wie funktioniert Flugzeugleasing im Einzelnen?
Wir bieten die komplette Finanzierungspalette für unsere Kunden an, von der klassischen Finanzierung bis zum Operate Lease. Die Entscheidung für das richtige Produkt richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Kunden.
Bei der reinen Finanzierung gewähren wir dem Kunden ein Darlehen, mit dem er dann das Flugzeug vom Hersteller oder Verkäufer erwerben kann. Wir erhalten im Gegenzug, ähnlich wie bei einer Immobilie, eine Hypothek als Sicherheit. Der Kunde zahlt dann an uns Zins und Tilgung.
Als Zwischenprodukt bieten wir dem Kunden die Möglichkeit, das Flugzeug bereits vom ersten Tag in der Bilanz aufzunehmen. Bei dieser Konstruktion ist GE der juristische Eigentümer des Luftfahrzeuges, der Kunde der wirtschaftliche Eigentümer.
In der Regel kommen Unternehmen, Organisationen oder Privatpersonen, die sich ein Flugzeug anschaffen wollen, direkt auf uns zu. Manchmal erfahren wir aber auch über unser weltweites Netz von ihren Absichten. In Deutschland gibt es derzeit etwa 800 Flugzeuge. Der Markt ist somit übersichtlich. Zusätzlich halten wir engen Kontakt mit den Herstellern und Operatoren. Häufig wenden sich Unternehmer an uns, die bereits ein konkretes Flugzeugmodell vor Augen haben, das sie für einen bestimmten Zweck, sei es privat, gewerblich oder im Werksverkehr einsetzen möchten. Wir treten dann in die Bestellung ein, kaufen das Objekt und verleasen es an den Interessenten. Die Laufzeiten der Leasingverträge richten sich nach der individuellen Kundensituation und betragen in der Regel 5 bis 10 Jahre. Nach Ablauf des Vertrages kann der Kunde entweder den Vertrag verlängern, das Luftfahrzeug an GE zurückgeben oder aber zu einem vertraglich festgelegten Kaufpreis erwerben. So geht der Kunde keinerlei finanzielles Risiko ein – egal wie sich der Flugzeugmarkt entwickelt.
Was sind die konkreten Vorteile, die der Kunde bei GE nutzen kann?
Der entscheidende Vorteil, den GE Corporate Aircraft gegenüber seinen Wettbewerbern hat, ist das globale Netzwerk mit weltweiten Kontakten. Dies ermöglicht es GE beispielsweise ein Flugzeug nach Ablauf der Vertragslaufzeit nicht nur in Deutschland oder Europa, sondern auch in den USA, Lateinamerika, Asien oder in Australien weiterzuverkaufen oder weiter zu verleasen. Dazu kommt unsere lokale Präsenz. In Europa haben wir Niederlassungen in London, Paris, Stockholm, Zürich und Düsseldorf. Mit dieser Aufstellung sind wir in der Lage in über 17 europäischen Ländern grenzüberschreitende Transaktionen durchzuführen.
