"Die Redakteure kämpfen gegen die Abwertung ihres Berufes", sagte DJV-Landesgeschäftsführer Stefan Endter auf der Kundgebung im Rahmen der Springer-Mittagsdemonstration. "Die von den Zeitungsverlegern geforderten Einschnitte in einem Gesamtvolumen von rd. 30 Prozent bedrohen den Qualitätsjournalismus".
"In fast allen Tarifbereichen haben es die Verleger mit der Abrissbirne versucht", erklärte der ver.di- Landesfachbereichsleiter Martin Dieckmann. Das Scheitern der Arbeitgeberangriffe in den Zeitungsdruckereien zeige sich im Tarifabschluss für den Zeitungsdruck vom Vortag - aufgrund massiver Streiks hätten die Arbeitgeber alle Forderungen zurückziehen müssen. "Die Niederlage der Arbeitgeber im Zeitungsdruck wird den Widerstand in Redaktion und Verlag ermutigen", betonte Dieckmann.
Parallel zu der Demonstration traten die Redakteurinnen und Redakteure der Bergedorfer Zeitung in einen Warnstreik und zogen in die Fußgängerzone Bergedorfs, um auch die Bevölkerung darüber zu informieren, dass die Verleger ohne tragenden Grund die journalistischen Arbeitsbedingungen verschlechtern wollen.
Bereits am Dienstagnachmittag waren Redakteure und Angestellte der Hamburger Morgenpost in einen Warnstreik getreten.
Mit den Aktionen sollte die ebenfalls am Mittwoch in Berlin stattfindende sechste Verhandlungsrunde zwischen dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) einerseits und dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) andererseits begleitet werden.
Die Verleger wollen das Urlaubs- und Weihnachtsgeld reduzieren, die Arbeitszeit verlängern und massiver Verschlechterungen beim Gehalt für Berufseinsteiger durchsetzen.